Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1980) (80)

Am 13. April 1738 kaufte die Gemeinde Triesen das bei diesem Bade gelegene Gut von Seeger. Die darüber abgeschlossene Verkaufs- urkunde lautet im wesentlichen Teil:15 «... Erstlichen Verkaufft gemelter Verkhäuffer benanten Käufferen sein aigen Stuckh gueth und Stall in dem Vogellgsang genant und ge- legen vür 110 fl. ansonsten /: ausser Herrschafftl. und Landsanlaag und Steuern :/ für ledig und loss, und dergestalten, dass Käuffer darmit als mit ihrem Aigentthumb /: jedoch wie gemelt nahmens der Gemeindt :/ schalten, und walten können und mögen. Dagegen behaltet sich Ver- kaufter ausdrücklich bevor den Krautgart und nothwendige Holtzlege, so vil zudem Baad nöthig ist, wie auch den benötigten Steeg und Weeg zu dem Baadhaus und Wasser ...»16 Um das Jahr 1750 begegnet uns Johannes Frummelt als Wirt und Badmeister zu Triesen. Er scheint bis zum Jahre 1760 das Bad betrieben zu haben.17 Johann Frommelt betrieb in seinem Hause im Oberdorf eine Wirtschaft auf Grund des Lehenbriefes. Um die andere sich im Unter- dorfe befindliche Wirtschaft zu schonen, war wahrscheinlich seinerzeit die Erlaubnis zur Führung einer Wirtschaft nur für das Oberdorf erteilt worden. Dennoch wurde er in Vaduz verklagt und musste vor Gericht erscheinen. Er wies aber am Verhörtag, am 14. April 1754, den Lehen- brief des Grafen Kaspar von Hohenems vor, kraft dessen es ihm erlaubt sei, in dem Vogelsang zu wirten und Wein zu schenken und in dem dazu gehörigen Haus zu Triesen Wein auszuschenken. Es wird ihm dann ver- boten, in seinem Hause eine Wirtschaft zu betreiben, Warmes zu reichen, Spielleute zu halten oder auch übernachten zu lassen. Frommelt schien sich an dieses Verbot nicht stark zu kehren und am 14. November gleichen Jahres wurde er bestraft, weil er am vorgehenden Sonntag wider Verbot Spielleute gehalten und Speis und Trank Fremden gegeben habe.18 Daneben bestanden zeitweise noch andere Wirtschaften. 1738 hatte Johann Bargetzi um die Erneuerung des Wirtschaftspatentes auf seinem 15 GAT Bund 5 Faszikel 3 No. 2. 16 do. und JBL 2. 17 RA Verhörprotokoll 27. 1. 1752; 14. 5. 1754; 14. 11. 1754; 7. 12.1758. 18 RA Verhörprotokoll 14. 11. 1754. 123
	        

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