Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1908) (8)

V!) — damit sie dem Grafen Hang v. Montfvrt möge eingeantwortet werden/) Dafür nrkundet Erzherzvg Ferdinand unter dem 5. Juni 1523 vvn Innsbruck aus, daß er den Ulrich v. Schelleuberg, seinen bisherigen Diener vvn Haus ans mit drei gerüsteten Pferden zn seinem Rate aufnehme mit einer jährlichen Besoldung von 300 fl?) Am 10. Juui reversierte Ulrich iu Innsbruck, daß ihu Erzherzog Ferdinand zum Rat und Diener von Haus aus mit 6 gerüsteten Pferden mit 200 fl. jährlichem Dienstgeld ausge- nommen laut inseriertem Dienstbries vom 5. Juni 1523 (!)?) Im Jahre 1524 erscheint Ulrich mit anderen Edlen als Provisionär im Dienste des Erzherzogs v. Oesterreich in Schwaben mit 6 Pserden (Reg. 640). Im Jahre 1525 brach bekanntlich angeregt durch die reli- giöse!? Neuerungen der Bauerukrig aus. Ueberall erhob sich die Bauernschaft, um, deu neueu Grundsätzen gemäß, die alten Verpflichtungen und Lasten abzuschütteln. Auch im Allgäu uud auch im Gebiete der Herren v. Schelleuberg erhoben sich die Baneru. Der Aufstaud der Kißlegg'schen Baucru ersolgte am 12. Februar. Gewalttaten in größerem Stile kamen hier zwar nicht vor, man begnügte sich mit Anfstelluug von Forderungen, mit drohenden Zusammenkünften und dergleichen. Sie beschwerten sich, wie „die gemaiu baurschast in der Herrschaft Kißlegg gesessen von den heru uud junkhern v. Schellenberg grvslich beschwert und überladen sei." Sie beklagten sich besonders über ungerechte Frondienste beim Ackern, Mähen uud Kvrnschneiden, über die Kosten bei militärischem Ausgebot, über die Lasten wegen Halten der Zuchtstiere uud der Hunde, über uuveruüustige Forderungeu bezüglich des Frondienstes bei Jagden und die dabei erlittenen Roheiten, ungebührliche Fronsorderungeu, daß sogar Kinder da- zu gezwungen werden, daß Leute wegen Verfehlungen außerhalb der Herrschaft nicht nach Recht gestraft worden seien, daß gegen das Lehenrecht gefehlt und rechtmäßigen Erben ihre Lehen wider- rechtlich entzogen werden, daß Appellationen, die an den Stab zn Kißlegg gelangten, 10 Jahre lang nicht erledigt worden seien. Sie fordern, daß längstens innert 3 Monaten solche Fälle ent- i) K, K. Statthalt. Archiv Innsbruck, Schatzarch. IV. p. 685. )̂ ,, „ ,, , Nr. 4S73. ») I I ", I L. 88 Nr. 5S8S.
	        

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