Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1908) (8)

— 71 — Frauziskus vvn St. Gallen um die Bewilligung nach, das Schloß Kißlegg uud das Dorf Waltershofen nm 1000 fl. zu versetzen, darinnen er bekennt, daß er sein und seiner Brüder Teil an jenen Besitzungen als Lehen empfangen habe. Offenbar war der Abt aber damit nicht einverstanden, daß jene Lehengüter hypothekarisch belastet werden; denn zwei Jahre später stellte Hans abermals an den Abt vvn St. Gallen das Ansuchen, aus das Schloß zu Kiß- legg und das Dors Waltershofen 1000 fl. aufnehmen zu dürfen. Sein Bruder Dr. Ulrich sei österreichischer Vogt zu Feldkirch ge- worden uud bedürfe deshalb dieser Summe. Ueber das Verhältnis dieser Brüder zn den nnebenbürtigen Nachkommen Tölzers III. haben wir oben gesprochen; ihr Vor- gehen gegen die letztgenannten Vetter fiel in die Zeit, da Ulrich Vogt in Feldkirch war. Am 9. Juni 1518 bezeugte Jörg vou Frundsberg, daß sein guter Freund, Herr Ulrich v. Schellenberg, Vogt zu Feldkirch in vergangene!! Kriegslüusen wider die Venetianer 10 gerüstete Pserde, 2 Tragesel und einen Wagen zu der vom Kardinal vvn Gurk zn Vieenza gehaltenen Musterung geschickt habe. )̂ Im Jahre 1518 heiratete Ulrich die Kreszeuzia v. Stvtzingen zn Rißtissen. Wegen dem Besitze von Rißtissen verwickelte sich Ulrich, als Anwalt seiner Gemahlin und deren Mutter, in einen Jahre dauernden Prozeß mit seinen Schwägern. Im Jahre 1500 hatteu die Gebrüder Haus uud Simon Jndas v. Stvtzingen sich wegen ihres väterlichen Erbes — beson- ders der Hülste des Dorfes Rißtissen (unweit Ulm) wegen — ver- glichen. Hans trat dem Simon, bei dem er wohnte, gegen 3000 fl. seinen Teil am Dorfe ab. Zwischen 9. Juli 1515 nnd 6. September 1518 starb Simou uud hinterließ eine Witwe Kune- guude geb. v. Gremlich von Jungingen nnd Hasenweiler und zwei Töchter: Kreszeuzia uud Rosina. Erstere heiratete um 1518 den Dr. und Ritter Ulrich v. Schellenberg, letztere im Jahre 1525 oder 1526 den Hans Vogt von Alten-Snmmerau nnd Praßberg zu Leupolz. Gleich uach dem Tode des Simon nahm Hans — indem er behauptete, die 3000 sl. wären nicht gezahlt — uud seine Vetter Ulrich, Wilhelm uud Sigmund von Stvtzingen,. denen die andere Hälfte von Rißtissen gehörte, Beschlag des ganzen >) Statthalt. Archiv Innsbruck, Schatzarch. Nr. SSW. Original.
	        

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