Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1979) (79)

und das Werberegister im Staatsarchiv Chur für Regimenter unter Napoleon. Wir sehen, dass unsere Arbeit immer lückenhaft bleiben muss, nicht nur für die Anfänge der Kriegsdienste, sondern auch für die ge- samte Zeit. Naturgemäss sind die Namen der Heimkehrer nirgends erfasst, und wir können die Zahl unserer Vorfahren im Solddienste höch- stens annähernd schätzen. Tausend werden es wohl mindestens ge- wesen sein. Es ist eigenartig, dass sich eine mündliche Überlieferung zu unse- rem Thema nicht erhalten hat. Mit wem immer ich darüber sprach, auch mit historisch Interessierten, niemand wusste davon. Diese Arbeit möge nicht nur als eine Niederschrift geschichtlicher Fakten aufgefasst werden, sie hat auch einen tieferen Sinn: Sie erin- nert an die unserer Generation unvorstellbare Not, die in unserem Lande geherrscht hat. Wir wollen auch der Tragik gedenken, die aus der Annahme fremder Militärdienste entstanden ist, und das Anden- ken der Toten in Ehren halten. Die Toten Die Totentafeln enthalten die Namen von 176 unserer Landsleu- te, die zwischen 1674 und 1857 in fremden Diensten als Söldner ge- storben oder gefallen sind, von Frankreich bis Ungarn und von den Niederlanden bis Sizilien, und zwar im 17. Jahrhundert 24 Mann im 18. Jahrhundert 120 Mann im 19. Jahrhundert 32 Mann. Soweit es überhaupt feststellbar ist, haben sie mit Ausnahme der in Ungarn Verstorbenen und Gefallenen in Bündner Regimentern oder Bündner Einheiten von Schweizer Regimentern gedient. Die meisten Opfer forderten die Dienste in Italien, wo besonders im 18. Jahrhundert immer wieder um die europäische Vorherrschaft gerungen wurde, nämlich 84, davon im 18. Jahrhundert allein 68. Es folgen die Niederlande (auch Belgien und Luxemburg gehörten dazu) mit 32 Toten. 12
	        

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