Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1978) (78)

§ 4 Die Periode der Primogeniturerbfolge (seit 1606) A DIE EINFÜHRUNG DER UNTEILBARKEIT UND PRIMOGENITUR I. DAS HAUS ZU BEGINN DES 17. JAHRHUNDERTS Es kann sich im folgenden nur mehr darum handeln, die für die Erbeinigung von 1606 wichtigen Persönlichkeiten kurz darzustellen und damit einen knappen Uberblick über die Hausgeschichte in dieser für die weitere Zukunft des Hauses entscheidenden Zeit zu geben. Die folgende genealogische Übersicht beschränkt sich auf die für die vorliegende Arbeit bedeutenden Personen und ist somit nicht vollständig. Aufgeführt sollen indessen z. T. auch jene Töchter werden, die in bedeu- tende Häuser eingeheiratet haben (die meisten!), woraus die nunmehr rapid wachsende Bedeutung des Hauses Liechtenstein hervorgeht. Die Übersicht soll nun aber hier nicht auf die unmittelbar an der Erbeinigung von 1606 Beteiligten und deren direkte Nachkommen beschränkt sein, da aus der nunmehr zunehmenden Zahl lebensfähiger Agnaten und Nebenlinien die Wichtigkeit jenes Vertragswerkes von 1606 nur noch deutlicher wird. Ausgelassen werden insbesondere die ledig gebliebenen, vor allem aber die im Kindesalter oder doch wenigstens in jungen Jahren verstorbenen Mitglieder des Hauses, deren Zahl im hier behandelten Zeitraum erschreckend gross ist. So starben beispielsweise von den 24(!) Kindern Hartmanns allein 15 zwischen 0 und 3 Jahren. Karl (1569—1627), Maximilian (1578 — 1643) und Gundacker (1580—1658) führen mitten im Dreissigjährigen Krieg das Haus in den Reichsfürstenstand. Damit beginnt eine völlig neue Epoche der Hausge- schichte. Die jahrhundertelange Treue zum Hause Habsburg machte sich nun bezahlt. 1. Karl Karl wird 1596 als letzter Senior von Kaiser Rudolf II. mit den Familiengütern belehnt."4 Wie damals alle Familienmitglieder evange- lisch erzogen,95 wurde er 1599 katholisch. Falke charakterisiert ihn als 94 Falke II 130. 95 Er besuchte u. a. die berühmte Schule der Mährischen (oder Böhmischen) Brüder in Eibenschütz, wohl gleichzeitig mit Karl von Zierotin; Falke II 128. 50
	        

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