Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1978) (78)

dialvermögen, so könnte seine Nichterwähnung im Testament höchstens damit erklärt werden, dass für Nikolsburg, als dem Wohnsitz des bis- herigen Hauptes des Hauses, bereits eine (hausrechtliche) Sonderrege- lung bestand.'"' Weitere Anhaltspunkte für diese Hypothese fehlen jedoch, weshalb die Frage offen bleiben muss. VI. DIE NACHKOMMEN HEINRICHS I. Von Bedeutung für das Haus ist nur Heinrich IL, der gleichzeitig auch als einziger der Söhne Heinrichs I. ein historisches Gewicht hat. 1278 nahm er entscheidend Anteil an der Schlacht bei Dürnnkrut.37 Er ist der jüngste der Brüder und pflanzt das Geschlecht fort. 1279 er- scheint er — obwohl noch zu Lebzeiten Friedrichs I. — im Besitze von Nikolsburg, was aus einer Urkunde hervorgeht, womit ihm Kaiser Rudolf für Nikolsburg ein Privileg über einen Wochenmarkt erteilt.38 Friedrich I., der älteste Sohn, hinterlässt einen Sohn, Friedrich IL, und eine Tochter. Seine Linie erlischt mit den Töchtern Friedrichs IL, Katharina und Elisabeth. Katharina vermacht 1369 alle ihre Güter ihren Vettern aus der Linie Heinrichs II. Hartneid I. stirbt bereits 1277 unvermählt. Die vier Töchter vermählen sich alle, womit die ihnen durch das Testament von 1265 zugefallenen Güter dem Hause Liechtenstein verlorengehen. Heinrich II. hinterlässt nur einen Sohn, Hartneid IL, der damit zum neuen Stammhalter wird. Über die Tochter Elisabeth ist nichts näheres bekannt, ebensowenig über eine allfällige Erbteilung unter den zwei Geschwistern. Hartneid IL wird erstmals genannt 1310 und stirbt 1350. Als Lehensmann König Johanns von Böhmen für Nikolsburg kämpft er auf dessen Seite gegen die Herzoge von Österreich. Für in diesem Krieg entstandene Verluste belehnt ihn König Johann mit Schloss Maidburg (Magdeburg) in Böhmen; ausserdem erhält er verschiedene Privilegien seine böhmischen Besitzungen betreffend.39 Damit wird der Nikols- burger Besitzstand wesentlich erweitert. 36 Diesen Hinweis verdanke ich Dr. Wilhelm. 37 Falke I, 308. 3S Jenne; Falke I, 308 f. 39 13. Januar 1334, erneut 1348. Vgl. Falke 1, 322 und 324; Jenne. 24
	        

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