Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1978) (78)

Hugo, der, wie bereits erwähnt, hochfreier Herkunft ist, nennt sich nach der Burg Liechtenstein bei Mödling, ca. 25 Kilometer südlich von Wien,7 die als Stammsitz des Hauses gilt.8 Bemerkenswert sind die Klostereintritte dreier Töchter aus der dritten Generation nach Hugo, die jedesmal von bedeutenden Schen- kungen von Lehen an das Stift Klosterneuburg begleitet sind.",1(1 Diese Häufung von Klostereintritten in einer Generation verbunden mit der Tatsache, dass keine weltlich gebliebenen Töchter bekannt sind, könnte darauf hinweisen, dass man die Töchter von der Erbteilung ausschliessen wollte. Dies würde auch die bedeutenden Schenkungen an das Kloster erklären. Die vorhandenen Quellen hierzu sind indessen so dürftig, dass diese Hypothese nicht weiter gestützt werden kann. Gegen sie spricht auch, dass die Versorgung in der Kirche im Hause Liechtenstein in der Folge nie Bedeutung erlangt hat.11 Ein gemeinsamer Ursprung des Hauses Liechtenstein mit anderen des gleichen Namens, auch mit dem steirischen Ministerialengeschlecht Liechtenstein-Murau, ist nicht nachgewiesen.12 II. DIE ERSTE ERBTEILUNG Schon in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts dürfte unter den Erben in der 2. und 3. Generation nach Hugo eine Teilung erfolgt sein, wodurch «der liechtensteinische Besitz im Süden der Donau mitsamt der Stammburg Liechtenstein selbst, da weder die Dietriche von Rohrau noch die Alberte von St. Petronell männliche Erben hinterliessen, aus der Hand der Familie gekommen, während ihre norddanubischen Eigen- güter, der einzigen überlebenden Linie des Hauses, jener Heinrich 1., er- halten blieben».13 Somit ist die Annahme unzutreffend, Burg Liechten- 7 Wilhelm, Stammtafeln, Vorbemerkung. 8 Falke I, 16. 9 Falke I, 19 f., 25, 28 f. 10 Jenne; FRA2 4 n. 603, 428, 401. 11 Liechtenstein, 4. 12 Falke I, 8 ff.; daselbst dennoch S. 55 — 276 die Geschichte des Hauses Liech- tenstein-Murau, aller Tradition folgend, wohl auch weil es mit dem fürstli- chen verschwägert ist. Zu diesem steirischen Hause gehört auch der bekannte Minnesänger Ulrich von Liechtenstein (1200—1275). Das Haus erlischt 1619 mit dem Tode Ottos VI 11. 13 Mitscha-Märheim, 25. 18
	        

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