Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1978) (78)

— 197 — Mutmäl von Triesen 1269 entspricht also annähernd als Hohlmass dem Viertel = etwa 25 Liter. 5 «Ad 
crucem» entspricht «bim 
Krüz» im heutigen Triesen nach Ospelt, Sammlung liechtensteinischer Orts- und Flurnamen, Jahrbuch d. Hist. Vereins f. d. F. Liechtenstein 1911 S. 64. 6 In Frasce = i Frassa, Triesen nach Ospelt S. 39. 7 Aier = rätoromanisch Acker. Büchel, Einiges zur Walliserfrage, Jahr- buch d. Hist. Vereins f. d. F. Liechtenstein 1909 S. 105: «Endlich ist als Lehenmann des Klosters auch genannt ein Aier. Dieser Aier nun war ein eingewanderter Walliser. Es geht dies aus einer Urkunde vom 11. November 1300 hervor. Durch dieselbe übergab das Kloster St.Luzi in Chur seine Güter zu Pradella und Silva plana (beide im Gebiete von Triesen gelegen) zu Lehen dem Walther von Wallis genannt Rötti- ner und dem Johann von Wallis genannt Aier und ihren Frauen und Kindern und allen ihren Erben nach der Gewohnheit wie die Walliser in Davos ihre Lehen 
innehaben.» Die gleiche Meinung vertrat Büchel auch 1928 im Jahrbuch d. Hist. Vereins f. d. F. Liechtenstein S. 121 — 136 und nach ihm P. Zinsli, Walser Volkstum (1968) S. 37. — Die Meinung, dass «Aier» im vorliegenden Stück einen Mann bezeichne und gar einen Walser in so früher Zeit, lässt sich jedoch nicht halten. Der Name «aier» steht in diesem knappen Verzeichnis, das die Besitzer- namen fast durchwegs vermeidet, nicht nur unter Triesen dreimal, sondern auch im Walgau dreimal, davon einmal in Thüringen. Je- doch sogar an ganz anderer Stelle dieses Verzeichnisses (Wirtemberg. Urkundenbuch Bd. 4 S. XXIII), die einen Ort im Vintschgau betrifft, steht: «Item aier 
Ualeiares». Mit «aier» ist also lediglich das romani- sche Wort für «ager» 
— verständlich in jeweils weitgehend noch roma- nischen Gegenden mit infolgedessen mehrfach romanischen Gewährs- leuten des Schreibers — eingeflossen. Es hat also zwischen 1269 und 1278 in Triesen keinen urkundlich erwiesenen Walser namens Aier gegeben, auch keinen frühen Wanderzug der Walser nach Unterrätien. Wohl aber erweist dieses Wort lebendige romanische Sprache in Trie- sen im späten 13. Jahrhundert. 8 Tunbit unbestimmt. 9 In Saxe = «i Sax» Triesen nach Ospelt S. 94. 10 Kasals = Gasohl, Triesen nach Ospelt S. 44. 11 Galamatelle unbestimmt nach Ospelt S. 41, enthält sehr wahrschein- lich den romanischen Personennamen Matelda = Mechthild. 12 kaum nach Ospelt S.84'Balzner Besitz im benachbarten Graubünden. 13 Nach Büchel, Geschichte der Pfarrei Triesen, Jahrbuch d. Hist. Vereins f. d. F. Liechtenstein 1903 S. 136 Ritter Ulrich von Triesen, der 1273 - 1305 in den Urkunden vorkommt. 14 In Quadrat untergegangen nach Ospelt S. 86.
	        

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