Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1978) (78)

— 192 — Original im Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 51 Kaiserselekt n. 29. — Pergament 47,7 cm lang X 40,6, Plica 3,9 cm. — Verlängerte Schrift der ersten Zeile. — An beschädigten roten und grünen Seidenschnüren zwei Siegelbrocken in aufgerissener Lederhülle. — Rückseite: «Ain frihait brief kung Otto der Römi- scher kunig wass vnd bestättung der frihait vnd gab die kayser ludwig getan hatt dem 
gotz (diese zwei Wörter gestrichen) der äptissin vnd gotzhus zu büchow an der statt Mengen Vnd der kirchen zu 
sulgen» (15. Jahrh.); «Nn 2 de dato Ano 1208*» (16. Jahrh.); «König Ottonis Freyhaitt Confirmation vnd Bestettigung vber Kaysser Ludwigs Freyhait vnd donation so Ir Kay. Maytt. dem Gottshaus Buochaue mit freywilliger schenckhung des dorffs Mengen Vnd der khürchen Zue Saulgauw gethan haben etc. de Anno 
1208» (17. Jahrh.); «Num 2.» (17. Jahrh.); «Archiv Kl. 
Buchau» (19. Jahrh.); «29» (blau, modern). Zur Datierung: Obwohl die Urkunde 1208 und die hiezu passende lndiktion II steht, haben sich die Bearbeiter des Wirtembergischen Urkunden- buches (Bd. 2 S. 373 n. 544) und auch alle späteren Bearbeiter für 1209 ent- schieden, weil das in der Urkunde angegebene elfte Regierungsjahr Ottos IV. vom Krönungstag gerechnet erst am 4. Juli 1208 beginnt. Das Jahr 1209 stimmt auch zu den Aufenthaltsorten des Königs, der zwei Tage vorher, am 27. Januar in Weingarten urkundete (Böhmer-Ticker, Regesta lmperii V n. 262) und vorher, im Januar sich am Bodensee befand (Perret, Urkundenbuch d. südlichen Teile d. Kantons St. Gallen n. 236). a monte forte wurde erst nachträglich und nicht durch den Schreiber der Urkunde in monte forti verbessert. Ausserdem schrieb der Schreiber der Urkunde bei den Namen der zehn Zeugen das jeweilige de neun- mal aus, nur bei hugo de monte forte heisst es de. Anscheinend war der Name (Muntfort) ungewohnt, vielleicht noch neu. Druck: Wirtemberg. Urkundenbuch Bd. 2 n. 544. Regest: Stälin, Wirtembergische Geschichte Bd. 2 (1847) S. 442; Monu- menta Zollerana Bd. 1 n. 81; Böhmer-Ticker Bd. V 1 (1881) n. 264; Helbok, Re- gesten n. 327, Wiedergabe der Datumzeile unrichtig mit 1207; Perret, Urkunden- buch d. südlichen Teile d. Kantons St. Gallen Bd. 1 (1961) S. 200 n. 241. Bedeutung: Erstes urkundliches Auftreten Hugos, des ersten Mont- forters. 1 Otto IV. 1198-1215. 2 Buchau am Federsee BW. 3 Ludwig der Fromme 814 — 840. 4 Kiburg bei Winterthur Kt. Zürich. 5 Rohrdorf, Burg bei Messkirch BW. 6 Sulz, am Neckar, BW. 7 Hugo von Montfort, Sohn Hugos von Tübingen, regierend 1182 bis etwa 1230, nennt sich so seit etwa 1200, nach der Hauptburg Unterrätiens, Muntfort bei Fraxern, Vorarlberg.
	        

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