Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1978) (78)

Sevelen (mündl.), gibt es in Malbun Obersäss, Buchs, einen «Glinzelistei» (ev. auch glitzernder Stein, Hornblende?), am Bürserberg im Walgau ist ein «Glinzgiegg» bekannt. Der Balzner «Glinskele Büchel«, eine kleine Anhöhe oberhalb der Kirche (in Balzers auch als Blinskele Büchel be- kannt), ist vor allem deshalb besonders bedeutsam, weil hier viele vor- und frühgeschichtliche Funde getätigt wurden (vgl. Hild 1930). • Glinskele Büchel, Balzers Lilie (Gattungen Iris oder Lilium) In den Dialekten unserer Region heisst die Lilie Ilge oder Elga, so z.B. die sibirische Schwertlilie im Liechtensteiner Unterland die «blaue Ilge», vgl. auch Schädler (1915). Mit der Ilge ist aber zugleich die eben- falls sehr attraktive Feuerlilie (Lilium croceum) gemeint, wie z. B. beim «Ilgaplatz» im Nenzinger Berggebiet oder am «Ugastai», ein Fels beim Buchser Altendorf. Unser einziger «Elga»-Flurname ist in Balzers zu finden, und zwar südlich vom einst als Inselberg im sonst versumpften Umland herausragenden «Gutenberghügel». Dort kommt die Feuerlilie, aber am Hangfuss auch die Schwertlilie, in Frage. • Elgagasse, Balzers-Mäls Maiglöckchen (Convallaria majalis) Das Maiglöckchen heisst in den Dialekten von Balzers und Vaduz «Kleiele», hierauf verweist etwa Nipp (1924, pp. 109). Durchaus ähn- lich wird es in der übrigen Region genannt, so in der Wartau Caleili, z.B. flurnamenbildend in der «Caleili-Halde», oder in Nenzing (Vorarl- berg) als Gleiele in «Gleilebühel» und «Gleilefrescha». Jutz (1955) stellt das Gleile zu mhd. gleie, das sich vom lat. Gladiolus ableitet. Dass diese relativ kleine Pflanze sich flurnamengebend finden lässt, ist wohl auf ihr attraktives Aussehen wie auf ihr Vorkommen in grösseren Be- ständen zurückzuführen. • Kleiele Ries, Vaduz 237
	        

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