Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1977) (77)

figurenreichen Bruchstücken vertreten. Hochplastisch modellierte Reste eintönig gehalten, reihen sich an die buntbemalten und farbig glasierten Kacheln aus dem 17. und 18. Jahrhundert, immer einfachere Stücke in Form und Farbe charakterisieren das herabgekommene Handwerk der Hafner des 19. Jahrhunderts. Um das kulturelle Bild der rücklaufenden Jahrhunderte unserer Burg möglichst zu vervollständigen, wurden auch Funde und Geräte aus der jüngsten Zeit (bis 1896 war die Burg noch teilweise bewohnt) berücksichtigt und angesammelt. Ein seltenes Bild dieser Art können wir in einer langen Reihe gebrannter Tonwaren überblicken. Gruppiert und geordnet nach Zeit und Material, bestehend aus Porzellan, Fayencen, Steinzeug, Weiss- und Brauntöpfergeschirr, glasiert und bunt bemalt. Leider sind diese Überreste durchschnittlich nur in kleinen Scherben vorhanden, ohne deshalb das geschlossene Band der Geschmacksrich- tung vergangener Zeiten in diesem wichtigen Volksindustriezweige zu beeinträchtigen. Glas ist nicht nur wegen seiner spröden Beschaffenheit sondern auch wegen seiner Seltenheit in früheren Jahren spärlich gefunden wor- den. Messer, Löffel und Gabeln sind hingegen reichlicher vorhanden. Besonders zu erwähnen sind noch zwei Speerspitzen, die eine in ge- streckter Form 15 cm lang mit glatter Dile aus dem 14. Jahrhundert, die andere ist später, in Herzblattform mit Dilenlappen zum Befestigen am Holzschafte; dann ein aus sehr dünnem Silberblech getriebenes Relief, die hl. Katharina, Halbfigur, 14 cm x 11 cm, italienische Arbeit bis 1620. Münzen wurden drei gefunden: ein kupferner Kreuzer von 1790, eine kleine Silbermünze und eine grössere Silbermünze, welche Herr Kabinettsrat von IN DER MAUR die Güte hatte, durch Prof. FISCHER bestimmen zu lassen. Das Gesamtergebnis der Ausgrabungen dürfte abgesehen von den Funden, die gewiss für die Burg VADUZ von grossem historischen Werte sind, ein recht erfreuliches zu nennen sein. Der Anblick und Eindruck des ausgeräumten Rondells steht gegen früher unvergleichlich höher. Auch der Hauptzweck, weshalb die Ausgrabungen gemacht SO
	        

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