Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1977) (77)

Eine Episode, die sich 1622 auf dem (ehemals liechtensteinischen, damals aber dietrichsteinischen) Tracht abgespielt hat, mag die Schilde- rung der hundertjährigen Geschichte der Täufer auf den Gütern derer von Liechtenstein in Mähren beschliessen: Der Haushalter jener Haus- habe, Jakob Braitensteiner, den der Kardinal Dietrichstein eindringlich zum katholischen Glauben zu bekehren versuchte, sagte zu diesem geistlichen und weltlichen Herrn, «er getraue sich nicht, auf den Glau- ben selig zu werden, dessen Anhänger den Täufern die Häuser ver- brannt, die Mannschaft niedergehaut, die Weiber und Töchter ge- schändet»186 hätten. Und blieb bei seinem Glauben, in dem er getroster selig zu werden gedachte. Ganz zuletzt sei noch daran erinnert, dass fast jedes der Bücher von Balthasar Hubmaier auf der Titelseite (oder am Schluss) den Wahl- spruch zum Erscheinungsjahr hinzufügt: «Die warhait ist untödtlich. Nicolspurg 1526»187. Tatsächlich: Viele Tausende von Hutterern haben getötet werden können, ihr Glaube hat überdauert, ihr Lebensstil ist heute aktueller denn je. «Les fous du passe sont les sages de l'avenir.» 186 Menn. Lexikon, Bd 3, Ste 260. 187 Quellen, Sten 167, 272, 283, 286, 304, 306, 336, 338, 348, 367, 431. 169
	        

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