Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1976) (76)

angeworbenen Siedlern zurückweichen. Der unfruchtbare, harte Prärie- boden beidseits der Schienenstränge verwandelte sich nach jahrelanger harter Farmer-Arbeit in Weide- und Ackerland. Der Homestead-Act von 1862 Grundlage zu dieser bäuerlichen Ansiedlung war der «Homestead- Act», ein vom amerikanischen Kongress im Jahre 1862 verabschiedetes Gesetz, das im deutschen Sprachraum bald als «Heimstätte-Gesetz» bekannt werden sollte. Das Gesetz besagte, dass jedes Familienober- haupt und jede volljährige Person, die Bürger der Vereinigten Staaten war oder in gesetzlicher Form eine diesbezügliche Absichtserklärung abgegeben hatte, 160 acres (1 acre = 4047 m2) freies Land zugeteilt bekommen und auf seinen Namen im Grundbuch eintragen lassen könne. Einzige Bedingung war, dass er auf diesem Lande Wohnsitz nahm, es rodete und bebaute und innerhalb von fünf Jahren eine ordentliche Ernte hervorbrachte. Erfüllte er diese Bedingung, erhielt er nach Ablauf dieser Frist einen Kaufbrief, der ihm das absolute Eigen- tumsrecht und die uneingeschränkte Verfügung über das Grundstück zusicherte.121 2. LIECHTENSTEINER SIEDLUNGEN IN AMERIKA Die Möglichkeit, ein Gebiet von über 64 Hektaren geschenkt zu bekommen, muss den von Revolutionen, Kriegen und Hungersnöten geschüttelten Menschen in Europa wie ein Himmelsgeschenk vorge- kommen sein. Die Einwanderung nach Amerika nahm in der Folge sprunghaft zu: In den Jahren 1861 bis 1870 zählte man 2,31 Millionen Neuankömmlinge, im Jahrzehnt darauf 2,81 Millionen und zwischen 1881 bis 1890 gar 5,25 Millionen. Die meisten dieser Einwanderer kamen aus Europa, einige von ihnen aus Liechtenstein. 121 Ott, S. 615. So sahen die Blockhütten aus, die den Einwanderern als erste Wohn- stätten dienten. 64
	        

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