Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1976) (76)

Brod. Brod hatten wir gutes und genug; hätten wir noch genug Wasser dazu bekommen, so würde ich mich nicht beklagen. Man sollte immer Bier kaufen und musste auch, wenn man nicht zu Grunde gehen wollte, eine Flasche (Bier) ungefähr 
:i/4 Liter, zu Fr. 1.20.»102 Pech hatte auch Josef Kaiser, der im Jahre 1860 von Gamprin nach Amerika auswanderte. Er hatte sich mit seiner Familie entzweit, weil er darauf bestanden hatte, eine arme Bauerntochter zu heiraten. So be- schloss er, nach Amerika zu gehen, sich dort eine neue Existenz aufzu- bauen und seiner Braut Anna Maria Büchel das Reisegeld zu schicken. Als Kaiser jedoch in New York ankam, war er völlig mittellos: Auf dem Schiff hatte man ihm seinen Reisekoffer und seine gesamte Barschaft gestohlen. Irgendwie schaffte er es aber, nach Wabash im Staat Indiana zu kommen, wo sich bereits andere Liechtensteiner niedergelassen hat- ten. Er fand Arbeit als Steinhauer und konnte knapp drei Jahre später seiner Braut das benötigte Reisegeld schicken. Die beiden heirateten im Jahre 1864 in Wabash und brachten es im Laufe der Jahre zu einem ansehnlichen Grundbesitz.10'5 3. DIE ANKUNFT IN AMERIKA 
104 Den ersten Amerikaner, den die Auswanderer zu Gesicht bekamen, war der Lotse. Einige Seemeilen vor New York stieg er zu, um das Aus- wandererschiff sicher ins Hafenbecken von New York zu bringen. Aus- serhalb der Anlegestelle stoppte der Dampfer erneut, und während sich 102 «L. Volksblatt», 20. 4. 1883. 103 Die Geschichte der Familie Kaiser stützt sich auf folgende Quellen: LRA Abh. 100/72, 122/116, 161/14; Eintragungen in der Familienbibel, heute im Besitz der Urenkelin, Mrs. L. Drook, Wabash/Ind.; Interview mit der Enkelin, Mrs. Frances Kilmer, 17 Jean Av., Peru/Ind. 104 Soweit im Text keine andern Quellen genannt sind, stützt sich dieser Abschnitt auf Conzett S. 123 - 160, Ott S. 31 - 36, Cooke S. 281 f. Der Hafen von 'New York um 1880. Im Castle Garden, an der Südspilze des heutigen Manhattan gelegen, befanden sich in einem Rundbau die Büros der Einwanderungsbehörden, bevor diese nach Ellis Island zogen. 48
	        

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