56. 1312 April 7. König Johann1 von Böhmen und Polen, Reichsverweser in deut- schen Landen diesseits des Gebirges befiehlt Dietegen von Kastel2 auf Verlangen dem Erzbischof Peter3 von Mainz Anleite zu geben «uf Grauen R ü d o 1 f e s gut von Werdenberg, / den man nennet von Sangans,»4 und auf den Besitz Graf Wilhelms von Mont- fort5 wegen der 8000 Mark Silbers, um die diese Grafen den Erzbischof zu Unrecht geschädigt haben («Vmbe aht Tüsent marh Silbers/ dar umbe si in mit vnrehte geschadigot hant»). Denselben Befehl haben auch der Ammann von Ulm und der Ammann von Ravensburg0 er- halten. Der König bedroht Dietegen von Kastel für den Fall des Unge- horsams mit einem Gerichtsverfahren. Original im Hauptstaatsarchiv München, Mainz Domkapitel n. 3616. - In grauem Kuvert, das «Mainz Domkapitel VIII 4/3 f.
61» (rot, 19. Jahrh.) und «Nr. 43
Bohemia» (19. Jahrh.) sowie «1312 April
7» (modern) bezeichnet ist. Pergament 9 cm lang X 21,3, keine Plica. - Rückseitig aufgedrücktes Siegel fast ganz abgefallen, rund, 7,5 cm, gelbgrün, Umschrift: S . . VDICI
- Rückseite: «Item contra
Comites» (14. Jahrh.); «Comissio regis bohemie locum tenentis regni Romanorum contra Comites de werdnberg et monfort super octo milia marcarum argenti Instante domino P. archiepiscopo moguntino
1312» (15. Jahrh.); «40»,
«werdenberg» (18. Jahrh.); «April
7» (Blei, modern). 1 Johann von Luxemburg f 1346. 2 Dietegen von Kastel, Landvogt in Oberschwaben, von Kastel, Gde. Tägerwilen, Kt. Thurgau. 3 Peter von Aspelt, Bischof von Basel und Erzbischof von Mainz f nach 1320. 4 Rudolf II. von Werdenberg-Sargans f nach 1322. 5 Wilhelm von Montfort-Tettnang f vor 8. Oktober 1350. 6 Ravensburg, BW.