Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1976) (76)

Westrande ihres viel ausgedehnteren asiatischen Areals vorkommen. Mit ihnen mischen sich u. a. alpine, nordische und mediterrane Pflan- zen sowie Arten des Laubmischwaldes, was die Feuchtwiesen so aus- gesprochen artenreich gestaltet. Die Folgestadien ehemaliger Flachmoore zeichnen sich im Rheintal optisch vor allem durch den Blühaspekt der sibirischen Schwertlilie in den Pfeifengraswiesen aus. Die weiteren niederwüchsigen Verlandungs- reste oligotroph-kalkreicher Kleinseen, die ausgedehnten Kopfbinsen- rasen, bilden das bevorzugte Brutgebiet der wenigen noch verbliebenen Paare des Grossen Brachvogels (Numenius arquata). Im Alpenrheintal finden sich seltene Arten, die hier noch in Massenbeständen vorkommen, wie etwa der wohlriechende Lauch (Allium suaveolens), die schon er- wähnte Sumpfgladiole (Gladiolus paluster) oder der kammförmige Wurmfarn (Dryopteris cristata). 5 VERLUSTBILANZ DER FEUCHTGEBIETS-LEBENSRÄUME Mitten in Liechtenstein stossen die West- und Ostalpen aufeinander. Der grösste Teil des Alpenraumes gehört der ostalpinen Fazies an. In die ostalpine Kalkdecke leitet mancherorts eine starke Quetschzone ein, die stark erosionsanfällig ist. Die mächtigen Zinnen werden durch den Hauptdolomit gebildet. Diese geologische Ausgangslage lässt vor allem auf der Rheintalseite das Oberflächenwasser nicht stark in Erscheinung treten, was Nassbiotope von diesen natürlichen Gegebenheiten her schon limitiert. Im folgenden sei versucht, die unter dem neuen Begriff «Feucht- gebiete» zusammengefassten Landschaftsteile, nämlich die Bäche, Tümpel und Weiher, feuchte Wiesen und Sümpfe und nasse Wäldchen auf ihre jeweiligen Vorkommen und ihre Bedeutung für Liechtenstein zu untersuchen. Vorauszuschicken ist, dass es in Liechtenstein keine Hochmoore gibt. Qualitativ und quantitativ bilden die Riedwiesen die bedeutendsten Feuchtgebiets-Lebensräume. 51 Riedwiesen im Rheintal Von den um 1900 ca. 2'000 ha umfassenden Feuchtwiesen, pflanzen- soziologisch vor allem aus Pfeifengraswiesen (Junco-Molinieten) und Kopfbinsenrasen (Primulo-Schoeneten) bestehend, bedecken heute noch 30S
	        

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