Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1976) (76)

® das 1977 abgeschlossene Inventar der schützenswerten Naturgebiete O die ebenfalls 1977 publizierte «Flora des Fürstentums Liechtenstein» 9 der Versuch der quantitativen Erfassung der Amphibienlaichbestände ® sowie eine Zwischenauswertung der Kartei des seit 1971 tätigen Avifauna-Beobachterringes. Diese zoologischen und botanischen Felddaten und die durch die europavveite Kampagne für die Feuchtgebiete erbrachte Sensibilisierung führten zum Versuch, diese Zwischenbilanz aufzustellen. Über die weitere Bedeutung der Feuchtgebiete, etwa als gliederndes Element der Kulturlandschaft, für den Wasserhaushalt und ganz allgemein für die Erforschung landschaftsökologischer Zusammenhänge, sei beispiels- weise auf Dietl (1) oder Kraus (2) verwiesen. 2 LANDSCHAFTLICHE AUSGANGSLAGE Zum besseren Verständnis der heutigen landschaftlichen Verände- rungen ist ein Rückblick auf das Werden des heutigen Aspektes sinnvoll. Nach dem Abschmelzen der im Alpenrheintal bis zu 1000 Meter mächtigen Gletschermassen hat sich der Bodensee einst bis gegen Chur ausgedehnt. Das ca. 6'600 km2 grosse Einzugsgebiet des Rheines (bis zum heutigen Bodensee) brachte in der Folge viel Geschiebe und lan- dete diesen «Gross-Bodensee» allmählich auf. Restseen, die der Auf- landungsprozess erst spät erreichte oder die durch ungleiche Ablage- rungen entstanden sind, werden noch in urkundlicher Zeit zahlreich für das Rheintal belegt. Einige Flurnamen legen hiervon noch heute eben- falls Zeugnis ab (3). Insbesonders bei Talerweiterungen und hinter Erhebungen im Talraum konnten sich diese «Hinterwässer» zum Teil bis ins 19. Jahrhundert halten. Stellt man sich vor, dass alle diese Seen oder Sümpfe noch bestän- den und denkt man sich die Gestade des Bodensees sowie den Talgrund des Rheintals mit dichten Auen bestockt, so gewinnt man ungefähr ein Bild von dem rätischen Rheintal, das die Römer 15 v. Chr. erobert ha- ben. Die noch früheren Steinzeitbewohner besiedelten vor allem die Anhöhen und die «Inselberge» inmitten des Tales. Die Wasserfluten wälzten sich damals frei mäandrierend durch das Rheintal. Sie waren 300
	        

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