Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1975) (75)

er wie keiner kannte, sortiert und Ratschläge für die Präsentation ge- geben. Die Freude an der Sache und das Bewusstsein, im Sinne seines verstorbenen Freundes David Beck gehandelt zu haben, war ihm Lohn genug. Nach einer Entschädigung hat er nie gefragt. Neben dieser Selbstlosigkeit zeichnete ihn grosse Bescheidenheit aus. Mit mancher seiner Forschungen war er in Neuland vorgestossen. Der Horizont seiner Kenntnisse auf dem Gebiete der Urgeschichte war ungewöhnlich weit gesteckt. Trotzdem war ihm die Begrenztheit menschlichen Wissens stets gegenwärtig, und er schämte sich nicht, gegebenenfalls zu sagen: «Das weiss ich nicht.» Die Anerkennung fremder Leistungen war für ihn eine Selbstverständlichkeit. Wer mit ihm arbeiten wollte, von dem verlangte er, was sein eigenes Wesen prägte: Aufrichtigkeit und wissenschaftliche Ehrlichkeit. Er besass eine zähe und, wie es schien, unerschöpfliche Arbeitskraft. Seine Interessen waren bereit gestreut und erstreckten sich auch auf die Volkskunde. Er sammelte alte Arbeitsgeräte, und Eingeweihten zeigte er mit berechtig- tem Stolz seine private Maskensammlung. Im Umgang mit seinen Mit- menschen war er eher zurückhaltend. Umso deutlicher offenbarte sich seine liebenswürdige Art und sein oft etwas sarkastischer Humor im Freundeskreis. Er sprach nicht alles aus, was ihm durch den Kopf ging, aber er stand zu seinen Aussagen. Bei seiner Pensionierung war er noch voller Pläne. Angefangenes war zu vollenden, und vorbereitete Publikationen sollten ausgearbeitet werden. Da setzte ein Schlaganfall seinem unermüdlichen Wirken ein Ende und nahm ihm Spaten und Feder aus der Hand. Es begann eine lange Zeit des Leidens, von dem ihn schliesslich ein sanfter Tod erlöste. Ein guter Lehrer, ein vielseitiger Gelehrter und ein um Liechtenstein verdienter Mann ist von uns gegangen. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof seiner Heimatgemeinde Diepoldsau. Wir werden ihn nicht vergessen. IX
	        

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