Zu Funden römerzeitlicher Baureste in Balzers (Südbrücke Binnenkanal) Im Jahre 1967 grub man bei der Brücke über den Kanal in Balzers/ Winkel verstürzte römische Mauern aus.1 Am 12. Juli 1974 fanden wir südlich der Grabungsstelle von 1967 an der Ostseite der Kanalböschung nach der Entfernung des Stalles des dortigen alten Hauses in 3.10 m Tiefe, 4.00 m lange römische Mauer- reste. Am 10. September 1975 traf die Meldung ein, dass in der Sohle eines Grabens für die Kanalisationsleitung, nördlich des westlichen Widerlagers der Brücke über den Binnenkanal, Mauerwerk sichtbar werde. Der ausgehobene Kanalisationsgraben verlief hier parallel zum Kanal, dessen westliche Böschung fast unmittelbar bei der Ostkante des Grabens ansetzte. Bei der südlich des Winkels gelegenen Brücke (Binnenkanal) lagen in 2.80 m Tiefe unter dem Ausgangsniveau tat- sächlich Mauerreste (Koordinaten: X 1512,54; Y 156995,75). Die Mauer lief auf das nördliche Widerlager der Brücke über den Kanal zu und war auf einer Länge von 1.70 m deutlich erkennbar. (Meereshöhe 468.80). Die eingeschlagenen Spundwände verdeckten an beiden Grabenwän- den den weiteren Verlauf des Mauerzuges. Das Gemäuer lief gegen Norden in Richtung eines neu erstellten Wohnbaues, dessen Funda- mente aber die alten Steinlagen nicht erreicht haben dürften. Die 70 cm breite und gemörtelte Steinlage war in einer Höhe bis zu maximal 40 cm erhalten und wies gegen Südwesten hin ein ca. 10 cm breites Vorfundament auf, so dass das aufgehende Mauerwerk 60 cm stark gewesen sein musste. Der grau-beige Mörtel bestand aus Gruben- sand. Das Mauerstück schien auf lehmigem Grund zu liegen, unter welchem eine Kiesschicht sichtbar war. Der Fund ruhte 1 m tief im Grundwasser. Ungefähr 4 m nördlich des geschilderten Befundes be- merkten wir in gleicher Tiefe in der Grabensohle eine Pflästerung aus rundlichen Kieselsteinen in einer Ausdehnung von ca. einem halben 1 Georg Malin, Bericht zur Ausgrabung Balzers-Winkel, JBL 1967, 29 ff; weitere Literatur ist hier verzeichnet. 471