Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1975) (75)

Oestreich, weswegen dermahl Pfarrkirche, und Pfarrey unter kaiserlich oestreichschem Patronate stehen. Im Jahre 1795 sprach das Amt im Benderer Zehentbezirke die Hälfte des Nowalzehents an, der damalige Abt wiess sich aber aus, dass der ganze Zehent von Jakob Hanibal Grafen zu Hohenems laut Urkunde vom 3ten Januar 1687 dem Kloster verkauft worden, weswegen durch höchstes Rescript von 21 April 796 entschlossen wurde; «dass die Abtey zu Sanct Luzy bei dem Besitz, vel quasi des Nowalzehentge- nusses in der Pfarrey Bendern, jedoch vorbehaltlich der landesherr- lichen Gerechtsame in petitorio belassen werden solle.» Zur hiesigen Pfarrei sind eingepfarrt die Gemeinden Gamprin samt Bendern, Rugell, und Schellenberg. In dieser Gemeinde besass die Herrschaft eine eigene Rheinschif- mühle, die sie im Jahre 1749 an die Gemeinde gegen einen jährlichen Zinnss pr 10 fr überliess, von welcher sie dann in Priwathände ge- kommen ist. K Ruggell liegt westlich im Thale unterm Eschner- 101 berge am Rheine, gränzt mit seinen Besitzungen an die Vorarlberger Gemeinden Banx, und Nofels, ist zu Bendern eingepfarrt, hat eine Filialkapelle, worinn von Bendern aus, wöchentlich einmahl Gottes- dienst gehalten wird, und besteht aus 88 Haushaltungen mit 435 Ein- wohnern. Hier werden jährlich im Monat May, und Juny bis zu St. Johännes- tage alle Samstage Viehmärkte gehalten. Die Einwohner leben von Viehzucht, Feldbau, besonders aber vom Flachsbaue, und sind die fleissigsten im Lande. Der Flachsbau wirft ihnen einen bedeutenden Nutzen ab, und setzet sie in Stand, sich nach, und nach von ihren alten beträchtlichen Schulden, und den ihnen in neueren Zeiten auferlegten Kriegserlittenheitsvergütungen an andere Gemeinden welche sie am meisten drüken, nach, und nach zu erhohlen. Die Gemeinde besitzt eine eigene Mahlmühle, samt Brettsäge, die durch einen Theil des in einem besonderen Graben dahin leitenden, 280
	        

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