Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1975) (75)

Nebst dem Landbau, und der Viehzucht, die aber wegen unzurei- chender Waide unter die schlechteren des Landes gehört, dann etwas wenigem Roodfuhrwerke ist der Weinbau, die grösste Erträgnissquelle. Der dasige Wein ist ringsherum der vorzüglichste, sonderlich in einigen vortheilhaft gelegenen Weingärten, worunter sich der herrschaftliche Weingarten Bock, und der vormalige St. Johanner Weingarten vor allen auszeichnen, deren Gewächs immer viel theuerer, als jedes andere verkauft wird. Der St. Johannerweingarten, der beinahe eben so gross, als der herrschaftliche ist, 55 und beiläufige 6000 • Kl misst, war ehedem ein Eigenthum des Bene- diktiner Klosters St. Johann im Turthal in der Schweiz, wurde nach Aufhebung des Klosters durch die St. Galler Kantonsregierung einge- zohen, und samt anderen Gütern dieses Klosters an einen Privatmann den Beständer des herrschaftlichen Wirtshauses Johann Rheinberger verkauft. Für die Obrigkeit hätten diese Besitzungen insbesondere der oben genannte Weingarten, der Antheil am Vaduzer, Schaaner und Plankner Zehent, und die eben auch bedeutenden Weingärten zu Mauern wohl getaugt, denn sie wäre dann mächtig gewesen den Weinpreiss im Lande nach Umständen, und Verhältnissen von Zeit zu Zeit zu reguliren, da sie jetzt an dem Privatbesitzer dieser bedeutenden Reben einen starken ihr nachtheilig wirkenden Gegner hat. Zur Sommerung des Viehes besitzt diese Gemeinde im unbewohnten Alpenthale hinter den Gulmen, eine Kuh- eine Galt- und eine kleine Kälberalp, deren erstere Malbun, die zweite das hintere Valorsch und die dritte das Hahnenspiel genannt wird. Für den kompleten Rindvieh- stand sind diese Alpen unzureichend, weil aber dieser seit mehreren Jahren,wegen 56 eingerissener Armuth bedeutend abnahm, so kann nicht nur alles Ge- meindvieh darinn unter gebracht, sondern auch noch fremdes um Zinns aufgenommen werden. 251
	        

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