Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1975) (75)

Schlusshöhe der atriumseitigen Portikusmauer an den Südwestrisaliten lag als Spolie in der Innenseite der Mauer des Raumes 8 der erwähnte grünliche Laufstein einer Handmühle (Abb. 30). Die Bodenhöhe der Portikus dürfte analog zum Raum 6 bei 486.50 gelegen haben Der Bodenbelag bestand vermutlich aus gestampfter Erde und einer deckenden Mörtelschicht. Die talseitige Begrenzung des Raumes 8 (4.00 x 3.90/3.80 m) erkennt man leicht als Fortsetzung der Portikus-Aussenmauer. Es fiel auf, wie sehr an dieser Stelle die Fundationsstärke anwuchs, indem an der nord- westlichen Aussenkante ein Vorfundament auftauchte. Die Mauer (485.90/485.47 UK) war hier bis zu 50 cm Höhe erhalten geblieben; die maximale Breite im Fundament betrug 80 cm und im aufgehenden Mauerwerk 70 cm. Die Westecke der Villa war bis in die Fundation beinahe zerstört (485.31). Man kann die Verstärkung der Mauer hier damit erklären, dass das Gelände in der Westecke des Herrenhauses leicht absank und der Westrisalit eine relativ hohe Mauerflucht bean- sprucht hat (485.34 UK, Abb. 23, 27). Auch die im gleichen Bauvorgang errichtete Südwestmauer des Raumes 8 behielt in den drei gefundenen Steinlagen den bereits geschilderten Charakter bei. Gegen Südwesten überschritt ein kleines Vorfundament die Südwestkante der aufgehen- den Mauer. Einige Steine des freistehenden Mauerwerkes hatte auch hier ein Brand gerötet. Die erwähnte Wasserleitung aus dem 19. Jahr- hundert durchbrach die Südecke des Risalits 8 (485.58). Im Südost- Abschluss des Risalitraumes trafen die Ausgräber ebenfalls noch grau- gemörtelte Steinlagen an, die, ohne ein Vorfundament aufzuweisen, eine Höhe bis zu ca. 40 cm (486.15/485.79 UK) erreichten und eine Mauerbreite von 60 cm besassen. Die Steine in der Südecke dokumen- tierten den Verband der Mauer mit dem eben geschilderten Mauerzug. In der Grundrissfläche des nicht heizbaren Risalitraumes blieb ein ca. 2.50 x 3.00 m2 grosses Stück Mörtelboden erhalten. Auf eine Stein- bettung von ca. 10 cm grossen Bollen hatten die Handwerker eine Mörtelschicht von 3 cm Stärke gestrichen, auf welcher sich wenig rötlicher Esterich ausbreitete (Abb. 43). Die Bödenhöhe (486.16; 486.23) musste bis zu zwei Stufen tiefer gelegen haben als die der Portikus (486.50), deren Bodenniveau sich wiederum im gleichen Verhältnis zum Atrium verhielt, indem dieses 25 cm höher lag (s. Profil AB, 6—10, GH 18—23, Planbeilage V). 91
	        

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