Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1975) (75)

nahen Eingangspartie (Schnitt EF 19, Beilage V). Um einen klaren Ein- druck vom Aufbau der Mauer zu erhalten, durchschnitten wir das Ge- mäuer: in den unteren Steinlagen erschien der Mörtel gräulich; dann aber folgte zuoberst eine Steinlage, die sich gegen unten deutlich abhob und in gelblichem Mörtel lag. Man könnte diese Beobachtung vernach- lässigen, würde in der nordöstlichen Fortsetzung der Aussenmauer in der Richtung zum Raum 4 der Befund nicht ausdrücklich auf Umbauten und Veränderungen hinweisen. In den Raum 4 (Innenmass 7,50x5,10 m2) führten nach den Gra- bungsplänen Samuel Jennys zwei Türen: in der Südecke des Rau- mes 4 soll der erwähnte Durchgang zu Raum 3 gefunden worden sein und in der Aussenmauer das Schwellenniveau einer ins Freie führen- den Tür.59 Wir konnten keine Spur dieser Türen finden. Jedoch lag sinnigerweise an der äusseren Fundamentkante, wo sich nach Jennys Plänen eine ins Freie führende Türe befunden haben müsste, ein eiser- ner Schlüssel (s. Funde). Zudem ist vor der Jahrhundertwende genau dieser Bereich durch den Bau einer Wasserleitung stark gestört worden. Man kann im Blick auf die Grabungsgrundrisse von 1893/96 folgern, dass die Leitung nach der ersten Ausgrabung verlegt worden ist. Über- dies wies die nordöstliche Aussenmauer beim Raum 4 einen weiteren differenzierten Befund auf: Sie bestand auf der ganzen äusseren Länge aus zwei übereinanderliegenden Fundamentlagen, eine Beobachtung, auf die wir schon weiter oben aufmerksam machten. In einer Länge von 4,70 m, von der südlichen Zimmerecke aus gemessen, lag im brau- nen und körnigen Schutt eine erste, 80 bis 90 cm breite Schicht grösse- rer, ungemörtelter Fundamentsteine (487.18/487.19), darauf die grau- gemörtelte, in zwei Steinlagen erhaltene, 60 cm breite, aufgehende Mauer (Abb. 35). Dieser, insgesamt noch 45 cm hohe Mauerzug, schwenkte nach 4,70 m rechtwinklig gegen Nordwesten ab (487.09) und bildete als alte Aussenmauer ehedem die Nordostseite der ur- sprünglichen Villa Rustica (Abb. 36 — 38). Im nordöstlichen Teil er- kannte man die Aussenmauer im Grundriss des Zimmers 4 noch als wenig deutliche Mauergrube (486.60/486.43). 59 Jenny soll bei der Aussenmauer in der Südecke des Raumes 4 eine Türe gefunden haben, vgl. Samuel Jenny, a. a. O., 192 Fig. a. 76
	        

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