Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1974) (74)

VORWORT In der Arbeit «Die Hauszeichen von Triesenberg» weist der Verfasser David Beck darauf hin, dass damals (1940) in Triesen viele Hauszeichen noch bekannt gewesen sind und zum Teil noch als Holzzeichen ver- wendet wurden.1 Da zu jenem Zeitpunkt das Schlagen der Holzlose von der Gemeinde übernommen wurde, gerieten die Zeichen fast in Ver- gessenheit, da sie ja ihre Bedeutung als Eigentumsmarke auf Gerät- schaften nach der Einführung der Hausnummern anfangs des 19. Jahr- hunderts immer mehr verloren hatten.2 Vom ehemaligen Waldhirt Arnold Bargetze wurde — wahrschein- lich zwischen 1910 und 1915 — ein Holzzeichenverzeichnis angelegt, in dem Zeichen, Hausnummer und Besitzer notiert waren. Offenbar haben sich damals schon Unklarheiten eingeschlichen, da die Zeichen nur noch einmal jährlich benutzt wurden.3 Der erste Teil der vorliegenden Sammlung ist nach jenem Verzeich- nis zusammengestellt. Es sind auch die damaligen Besitzer beigefügt. Im zweiten Teil folgen die Zeichen, die keiner Hausnummer zuzuord- nen sind. Sie kommen fast ausschliesslich auf Urkunden vor. Diese an- stelle der Unterschrift verwendeten Handzeichen sind meist identisch mit dem Hauszeichen des Unterzeichners, so dass hier keine Unter- scheidung zwischen Haus- und Handzeichen gemacht wurde. Die ur- kundlichen Zeichen stammen grösstenteils aus dem 18. und dem frühen 19. Jahrhundert. Das älteste dieser Sammlung ist das als Siegelzeichen verwendete Hauszeichen des Landammannes Caspar Kindle (1534). 1 JBL 40. Band 1940, S. 69 f. (An dieser Stelle auch ausführliche Angaben über Gebrauch und Formabwandlung von Hauszeichen !) Dazu siehe auch Manfred Wanger: «Die Hauszeichen von Planken» JBL 68, S. 85 f. 2 Nach Aussage des damaligen Waldhirts Engelbert Gassner wurden die Zeichen als Loszeichen beim Holzverteilen benutzt. Bei der Losholzpartie waren immer sechs bis zehn Parteien, die dann nur ein Zeichen, und zwar das einfachste dieser «Partie», verwendeten. Dann wurde zusammen die Arbeit im Wald verrichtet, und nach der Teilung schlug jeder sein eigenes Zeichen auf sein gerichtetes Holz. 3 Das Verzeichnis soll in Triesen noch existieren. Meine Hoffnungen, es im Ge- meindearchiv zu finden, waren vergeblich. Sollte es zu einem späteren Zeit- punkt einmal gefunden werden, so könnte wahrscheinlich die hier vorliegen- de Sammlung noch ergänzt und einige Unsicherheiten korrigiert werden. 103
	        

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