Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1974) (74)

Bogensäge. Der Zaby, Äx, Beiel (Beil), Spaltäx (zum Spalten von schweren Holz- blöcken), Keil, Bessa (= kleiner Eisenkeil), Rindascheller, (spatenförmiges Schälmes- ser), Girier (Haumesser mit abgebogener Spitze zum Abhauen und Zerkleinern von dünnen Ästen), verschiedene Ketten und Seile, Rütthaua (eine schwere Hacke be- nutzt zum Anpflanzen von Jungtannen), Zogmesser zum Schälen und Zurichten von Stangen und von Stielen für Werk- zeuge. Girier Zaumzeug und Bespannung der Zugtiere Die Pferde trugen am Kopf eine Halftera oder einen Zolim (Halfter oder Zaum), die nur in wenigen Fällen entfernt wurden. Man sagte: «Das Ross wird ufghalftarat oder ufzöhmat». Die Halftera besteht aus Lederriemen. Über dem Unterkiefer und über den untern Teil des Ober- kiefers je ein Riemen, die auf beiden Seiten des Maules, ober den Lef- zen, an einem ca. 4 cm grossen Eisenring befestigt sind. Als dritter Riemen geht vom Eisenring ein Lederiemen über die ganze Kopflänge hinauf und auf der andern Seite wieder bis zum Ring hinunter. Über den Augen befindet sich ein Stirnriemen, oft mit Messingnägeln deko- riert und mit farbigem Stoff unterlegt. Der Längsriemen wird über dem Stirnriemen dem Pferd hinter die Ohren auf das Genick gelegt. Am Längsriemen ist auf der einen Seite ein längerer Riemen angenäht, der unter dem Hals durchgezogen und auf der anderen Seite mit einer Schnalle an einer Lasche befestigt wird. Dadurch erhielt die Halftera den nötigen Halt am Kopfe. Sie konnte auch leicht weggenommen wer- den, indem der Halsriemen geöffnet und der obere Halfterteil über die Ohren gezogen wurde. Der Ring auf den beiden Kopfseiten hatte eine wichtige Funktion. Dort wurde mittels eines Querriegels das Biss (die Trense) — eine leichte Eisenkette, die über der Pferdezunge durchge- zogen wurde, — befestigt. Ebenfalls an diesem Ring endete das Latsal 93
	        

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