Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1974) (74)

Tuarbasteha (Torfstechen) Im Tuarbariet wurde früher viel Tuarba (Torf) gestochen, teils für den Eigenbedarf als Brennmaterial und teils zum Verkauf, hauptsäch- lich in die Nachbarländer. Tuarbahötta, in welchen die Tuarba bis zum Gebrauch oder Verkauf aufbewahrt wurden, standen überall im Riet — nicht nur in Mauren, sondern im ganzen Unterland verteilt. Teils waren es mit Betterwänden geschlossene Hütten, teils nur auf Streben ruhende Bretterdächer. Beim Tuarbasteha wurde der Humus und die meist darunterliegende dünne Lettaschecht, die von Rheinüberschwem- mungen herrührte, abgehoben und dann je nach Lage des Grundstückes die obere Torfschicht, die stark faserig war, mit der Schaufel als Tuarba- scholla abgestochen. Die darunterliegende dunklere Torfschicht ergab nun die richtigen Tuarba. Auf einer ca. 1 Meter breiten Fläche werden mit der Tuarbaspatta quadratische ca. 35 cm lange Torfstücke herausgestochen. Die Tuarba- spatta war ein scharfgeschliffener Spaten mit ca. 10 cm breiter Schnittfläche und einem ca. 1,50 m langen Stiel, der unten flach war, damit der gestochene Tuarba nicht abrutschte. Die Tuarbaspatta hatte auf der Seite ein im rechten Winkel dazu ebenfalls ca. 10 cm langes ca. 4 cm breites Messer, um den Tuarba auch auf dieser Seite abzuschneiden. Der abgeschnittene Tuarba wurde auf den an das Tuarbaloch anstossenden Rasen oder auf einer Bära (= Schubkarren — Beschreibung beim Grumpirastecka) aufgeschichtet. Je nach dem Grundwasserstand wurden 3 — 5 Schichten Tuarba gestochen also bis 2,5 Meter tief. Ging man tiefer, so wurde der Tuarba wieder faserig. Eine Zeitlang wurde das Tuarbastecha maschinell bis zu 10 Metern Tiefe betrieben, wovon noch lange die Tuarbalöhex Zeugnis ablegten. Langsam hob sich der Tuarbaboda und nach wenigen Jahren, in denen Kölple 
Tuarbaspatta, Gerät zum Herausstechen des Torfs 75
	        

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