nicht, und das Tüarka-Usziiha wurde zu einem fröhlichen Fest, bei dem es an Getränken nicht fehlte. War die Arbeit getan, wurden die Arbeiter noch mit Speis und Trank bewirtet. Oft waren alle Abende der jungen Leute besetzt, aber auch die älteren mussten ihren Nachbarn und Verwandten gegenüber Gegenrecht halten, und bei der Bewirtung durfte man sich nicht als knauserig erweisen. Beim Tüarka-Usziiha wurden die äusseren Blätter zugleich mit dem Schnarka ( = Kolben- stumpf) entfernt, und 2—3 Blätter am Kolpa (= Kolben) blieben stehen. Dann wurden 4 Kölpa mit den Blättern zu einer Tüarkahengala zusam- mengebunden, die dann auf die Oberteele (= Estrich) getragen und aufgehängt wurden. War ein Kolpa nicht ganz ausgewachsen oder fehl- ten ihm durch Unachtsamkeit die Blätter zum Binden, so wurde er als Stumpkolpa bezeichnet und Hühnern und Schweinen verfüttert. Die sorgsame Hausfrau suchte sich schon beim Tüarka-Usziiha jene schön gewachsenen, vollbesetzten etwa 12-reihigen Kölpa als Somakolpa für das nächste Jahr aus. Diese wurden zu je zwei Kolben zu einer Hen- gala gebunden und separat auf der Obertele aufgehängt. Der frische Mais brauchte noch etwa zwei Monate (Föhntage waren erwünscht) zum Austrocknen, bevor er zum Müller gebracht werden konnte. Die auf dem Feld zurückgebliebenen leeren Tüarkastengel oder Tüarka- bengel wurden mit der Sechla (= Sichel) etwas über der Erde abgeschnitten und in Tüarkagarba (= Garben) ge- bunden. Die Garben stellte man in Tüarkakelcha zusam- „,..,, , _ ., men. Dann wurden sie heim- Halbviertel, das alte Getreidemass, später als Gerät zum Entfernen der Körner gebracht, wo sie mit dem vom Maiskolben verwendet (Tüarkaköbel) Streueschneider zerkleinert 65