Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1974) (74)

Ackerland Grumpirastecka ( = grabet (= ernten). 
Kartoffeln pflanzen) und Grumpira Der Tuarbaboda im Riet konnte bis zur Entwässerung nicht mit dem Pflug bearbeitet werden, weil die Zugpferde versanken. (Dies hat sich durch die Drainage geändert). Das Ackerland wurde mit dem Karscht (= einer an einem Stiel befestigten Hacke mit drei oder vier runden oder flachen Zinken (Eisenhacken) umkarschat, seltener mit einer Spatta (Spaten) gewendet, wobei das Unkraut nach unten zu lie- gen kam. Das Umgraben mit der Spatta, man nannte es «gärtla», nahm viel Zeit in Anspruch, da ein Graben in der Breite eines Spatenstiches ausgehoben wurde, in welchen man das Unkraut legte und zudeckte. Diese Art des Umgrabens verwendete man daher meist für den Haus- garten oder auf dem Acker, wenn man einen Teil desselben als Garten- ersatz benutzte. Der Lettaboda wurde im Herbst umgepflügt und der ufwärtig Boda im Frühling, wobei man beim letzteren teilweise den vorher ausgebreiteten Mist unterpflügte. Nach dieser Vorbereitung des Bodens — beim aufwärtigen Boden wurde nach dem Pflügen mit der Egga (Egge) der Boden (d. h. die Furchen) eingeebnet. Dann wurden mit der Haua (= Hacke, elliptisches Eisenblatt, das an einem ca. 1.80 m langen Holzstiel rechtwinklig befestigt ist) flache Pflanzlöcher in Reihen ausgehoben (ma tuat löchla). Die ausgehobenen Löcher waren grösser und auch etwas flacher im Tuarba- und Lettaboda, während im ufwärtiga (guata) Boda kleinere und etwas tiefere Löcher ausgeho- ben wurden. Dort wurde nur ein Somagrumpira eingelegt. Der Mist war bereits unter- gepflügt. Gewöhnlich wurde beim Anpflanzen auf dem guata Boda etwas stickstoff- haltiger Dünger beigegeben. Im Tuarbaboda und Letta- boda wurden zwei Soma- grumpiara in ein Loch, je einer an den Längsenden des Bära, einrädriger Stosskarren 61
	        

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