Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1974) (74)

Ein Zeichenstein in Triesenberg Zwischen den Weilern Steinort und Wangerberg der Gemeinde Triesenberg im sog. Matteltiwald befindet sich ein Zeichenstein von etwa zwei Meter Länge und 85 cm Breite. Es handelt sich um einen harten, roten Quarzsandsteinblock, der wie einige andere Bergsturz- trümmer aus der Buntsandsteinzone vom Heubühl stammt. Im Volksmund ist der Stein unter dem Namen «Füllitritt» bekannt, da er eine leicht ovale Schale von 14 x 10 cm Durchmesser aufweist, welche an einen Hufabdruck erinnern lässt. Die Sage erzählt, dass der Abdruck vom feurigen Huf eines Schimmels stammt, den ein Geist ge- ritten hatte.1 Desweitern erwähnt die Sage, dass hier im Matteltiwald die alte Grenze zwischen Triesen und Triesenberg verlief. Vermutlich wurde die Grenze des Steines wegen in diesem Wald gezogen, denn auf dem Stein ist auch eine Fussspur von etwa 26 x 13 cm eingedrückt, die eine Grenzmarke darstellen könnte.2 Die Schale und die Fussspur dürften den Stein in die Reihe der Schalen- und Zeichensteine einordnen, welche ihre Bedeutung in vor- christlicher Zeit hatten. Wolfgang Feger 1 Seger O., Sagen aus Liechtenstein, Vaduz 1966, auf Seite 111 ausführliche Erzählung der Sage; Deutung auf Seite 119 (in Anlehnung an Chr. Cami- nada): «Vielleicht wirken auch alte Erinnerungen an Kulte mit.» 2 vgl., die Sage von einem Fussstapfenstein als Grenzmarke auf der Seewiser- alp in Büchli A.: Mythologische Landeskunde von Graubünden, 2. Teil, 2. A., Aarau 1966, Seite 593, 596 und 602. 184
	        

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