Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1974) (74)

Kurzberichte Die Römerhelme von Schaan Mit zu den wichtigsten Kunstgegenständen, die in der Vergangen- heit dem Lande verloren gingen, gehören die im Jahre 1887 in Schaan gefundenen zwei Römerhelme. Wie es zu diesem Verlust kam, soll hier kurz dargestellt werden. Die folgenden Ausführungen beruhen auf den Akten der Liechtensteinischen Hofkanzlei im fürstlichen Haus- archiv in Wien. Der Bregenzer Conservator J. Jenny berichtete am 12. August 1887 an die «Zentralkommission für Kunst und historische Denkmale» in Wien über diesen Fund und schrieb unter anderem: . . . Ein grosser Brand hatte in den 60-er Jahren dazu geführt, in dem Liechtensteinischen Dorf Schaan die Überreste eines römi- schen Kastells oder mindestens einer wehrhaften mansio, an dem die römische Heerstrasse Brigantium-Curia vorbeizog zu ent- decken, welche Station als das in der Tabula Peutingeriana ver- zeichnete Magia seitdem angesehen wurde. Eine Viertelstunde oberhalb dieser Stelle im sog. Dux (aquaeductus) fand nun ein Arbeiter im Walde in einer Tiefe von fast einem Meter bei Gra- bung einer Wasserleitung die zwei Helme, ohne dass ein anderer Gegenstand dieselben begleitet und die Erde ringsum irgend ein besonderes Aussehen gezeigt hätte. Jenny gibt dann eine ausführliche Beschreibung beider Helme und befasst sich mit der Frage des Alters, worauf er fortfährt: «... Ein schlimmer Zufall fügte es, dass ich gerade für einige Zeit verreist war, als die zwei Einwohner von Schaan, welche die Helme für geringes Geld vom Finder erworben hatten, mich brieflich von dem Fund verständigten; statt dass ich im Falle meiner Anwesenheit sofort hingereist wäre und sie gewiss nicht zu hoch erworben hätte, kamen die Leute nach Bregenz, wo sie mein Neffe für den übertriebenen Preis von 700 Gulden an- kaufte ... ». 173
	        

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