Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1974) (74)

Zur Zeit der Entstehung des Fastentuches residierte in Bendern der 1603 in Roggenburg zum Abt von St. Luzi gewählte P. Simon Maurer, ein angesehener und tatkräftiger Mann, der sich um die Wiederauf- richtung des Klosters in Chur sehr bemühte. Er starb 1624 in Bendern.28 Seit dem Jahre 1608 war bekannt, dass Graf Ludwig von Sulz die Absicht hatte, die Herrschaft Vaduz und Schellenberg zu veräussern. Es wurden Verhandlungen mit Österreich und dem Fürstabt von St. Gallen geführt. 1612 trat auch Kaspar von Hohenems als Interessent für die beiden Herrschaften auf, die er 1613 in seinen Besitz brachte.24. Auf dem Pfingstbild des Benderer Hungertuches ist ausser der Jahr- zahl 1612 auch das Monogramm des Künstlers angebracht, das aus den Buchstaben IGC besteht.25 In Feldkirch wirkte zu Anfang des 17. Jahrhunderts der Maler Johann Georg Clesi, der von Graf Kaspar mehrmals mit Aufträgen be- traut wurde.28 1614 liess der Graf, der die Vogtei Feldkirch übernommen hatte, die Schlosskapelle in der Schattenburg erneuern. Für diese Kapelle malte in seinem Auftrag Meister «Hans Jerg Klaissin» eine grosse Tafel.27 Gemäss einer Notiz im Ausgabenbuch Graf Kaspars zum Februar 1618 werden dem «Clesle Maler» zu Feldkirch wiederum für eine Tafel in der Schlosskapelle 8 fl. angewiesen. Aus einer Eintragung im Januar 23 Büchel, a. a. O., S. 52. 24 Siehe auch: Otto Seger, Aus den Zeiten des Herrschaftsüberganges von Brandis zu Sulz und von Sulz zu Hohenems, JBL 60, S. 69 f. 25 Erwin Poeschel, Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein, Son- derband aus der Reihe: Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Basel 1950, S. 252. Poeschel bringt die Initialen in der Reihenfolge ICG. 26 Den Hinweis auf den Maler Clesi im Zusammenhang mit dem Benderer Fastentuch verdanke ich Herrn a. Stadtarchivar Dr. E. Somweber, Feldkirch. Auf Akten aus dem Stadtarchiv und dem Domarchiv zu Feldkirch findet er folgende Schreibweisen des Namens: «Hanns Georg Cläsi», «Hanß Jerg Cläsin», «Hanns Georg Kleßin», «Hanß Jerg Clesin». 27 Dr. Ludwig Welti, Der Feldkircher Maler Hans Jerg Cläsi und die neue Schlosskapelle auf der Schattenburg. In: Montfort, Zeitschrift für Geschichte, Heimat- und Volkskunde Vorarlbergs, 1949, Heft 4/12, S. 138. 148
	        

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