Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1974) (74)

im Gebiete Liechtensteins — das römische Vollbürgerrecht erhielten. Völkerwanderungen gingen häufiger auf dem friedlichen Wege der Durchdringung als auf dem Weg der Eroberung vor sich. Der zahlen- mässig, wirtschaftlich oder kulturell dominierende Bevölkerungsteil übernahm schliesslich die führende Rolle auch in der Politik. Auch im Gebiete des heutigen Liechtenstein fanden solche Durch- dringungen verschiedenster Volksstämme statt, von denen der eine an- fänglich «eingesessen», der andere «fremd» war. Prähistorie, Archäo- logie, Historische Namensforschung, später erste Rechtsquellen, Sprach- denkmäler und Chroniken geben darüber wichtige Aufschlüsse. Der langsame Übergang der Sprache vom Rätoromanischen zum Aleman- nisch-Deutschen, der sich etwa in der Ortsgeschichte von Schaan an- nehmen lässt, zeigen, dass gegenseitige Assimilation und Integration allmählich und wohl überwiegend friedlich erfolgen konnten. Mit der Einwanderung der Walser nach Triesenberg und mit der Aufnahme von Fremden während der ganzen Neuzeit setzte sich der Prozess bis heute, da neuartige Völkerwanderungen stattfinden, fort. Kulturentwicklung erweist sich damit in der Geschichte als ein Prozess, der stark durch Bevölkerungsaustausch und -Vermischung mitbestimmt ist. 17
	        

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