Sauwinkel, Planken, Ruggell; Saumahd, Eschner Ried; Sauzipfel, Guschg; Sauhalde, Gamprin; Saugasse, Gamprin; Sauweide, Gamprin. Diese Namen dürften eher auf das Hausschwein schliessen lassen, welches früher auch auf den Alpen gesommert wurde. Die Sautobel im Vaduzer Malbun und auf Alp Guschg sind zweifel- los als Steigerungsform (sau-böses-Tobel) zu werten. Analog könnte es mit manchem «Hund»-Flurnamen (hundsmiserabel) z. B. Hundstobel sein. ROTWILD — Cervus elaphus Das Rotwild war im Gegensatz zu Vorarlberg bei uns kein häufiger Namengeber. Schon in ältester vorgeschichtlicher Zeit war es jedoch in unserem Gebiet verbreitet und ein beliebtes Jagdtier (21 u. 22). In der «Embser-Chronik» aus dem 17. Jahrhundert lesen wir, dass «in der Grafschaft Vadutz eine schöne Wildtfuhr von Hirschen und anderem Wildprät, so alles gebannt und der inwohner nicht befreyt», d. h. es war der Hohen Jagd und dem Landesherrn reserviert. So wird auch von einer «Hirschhatz» (hircz = nhd. Hirsch) in Verhandlungen über das Jagdgebiet der Herren von Sulz und Brandis erzählt (27. August 1515) (46). Der Tiefpunkt des Hirschvorkommens in unserem Räume dürfte zu Beginn des 19. Jahrhunderts eingetreten sein. In der Schweiz galt zeitweise der Hirsch gar als ausgerottet. Heute wird unsere Region wieder von einer starken Rotwildpopulation bevölkert. Folgende Flur- namen weisen auf das Vorkommen des Hirsches hin: Reute im Hirschenbad, Planken; Hirschenhag, Planken (Grenze zu Schaaner Wald); Hirzenbäder, Triesenberger Alple. REHWILD — Capreolus capreolus Auf das Rehwild weist nur ein Flurname hin, nämlich im Rehwinkel, Mühleholz (Vaduz). Offenbar war es vom Raubwild kurzgehalten oder weil damals zur «Niederen Jagd» gehörig, nicht besonders beachtet. 267