Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1973) (73)

einen «Mausbüchel», der eigentlich Mushüchel heisst. Mus, mis, mas und mur weisen aber meist auf Stein hin, z. B. «Müsli» (41). Dennoch befassen wir uns hier mit dessen heutiger, wenn auch vielleicht falsch verstandener Aussage, nämlich dem «Mausbüchel». Räumlich beschränken wir unsere Untersuchungen auf den von Joseph Ospelt (33 u. 34) beschriebenen Raum, nämlich das Fürstentum Liechtenstein und den Balzner Besitz auf Bündner Seite. Die Tierwelt in unseren Flurnamen Auch die Fauna früherer Zeiten hat sich in unseren Flurnamen häufig niedergeschlagen. Manche Tiere, die einst unsere Wälder und Flussufer bevölkerten, leben heute nur noch im Namen weiter. Vor allem aus der Verteilung dieser Namen lassen sich interessante Schlüsse auf die Verbreitung einzelner Tierarten ziehen, was der Tier- geographie willkommen sein darf. Hier zeigt es sich sofort, dass hauptsächlich die Namen jener Tiere überhaupt in den Flurnamen sich nachweisen lassen, welche für den Menschen irgendwelches Interesse boten, welche zu irgendeinem Zweck genutzt oder verwendet werden konnten, während die Namen anderer Tiere in Flurnamen höchst selten oder gar nicht vorkommen. Im Folgenden werden entgegen der Tierreich-Systematik zuerst die Namen unserer Säugetiere besprochen, die auch den Hauptanteil un- serer Tier-Flurnamen ausmachen. Säugetiere — Mammalia Wald und Wild spielten im Leben unserer Vorfahren eine ausser- ordentliche Rolle, sei es als Lieferant des Rohstoffes Holz, als Nahrung (Beeren, Fleisch) oder für das höfische Vergnügen des Adels (Hohe Jagd). Da früher die Waldweide allgemein ausgeübt wurde, war vor allem das Grossraubwild ein unwillkommener Konkurrent, welches sich un- ter den Nutztieren schädlich auswirken konnte. Es ist also nicht verwunderlich, wenn das heute ausgestorbene Grossraubwild einigermassen zahlreich seinen Niederschlag in unseren Flurnamen findet. 261
	        

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