Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1973) (73)

Manchmal sah man dann auf Silum einen Geist mit einem Lichte, wie es bei Versehgängen vorangetragen wurde. Das war der Seebi-Ma, der für seine Freveltat geisten musste. DER GEISTERNDE HIRT AUF BERGLE 10 Ein älterer Mann war auf der Alpe Bergle Rinderhirt. Einmal hatte er ein ganz besonders schönes Rind in seiner Herde. Er wurde dem Besitzer neidig und dachte nach, wie er das Stück bekommen könnte. Weil ihm nichts Rechtes einfiel, jagte er das Tier den steilen Abhang hinunter, bis es ins Rollen kam und verfiel. Bald darauf starb der Hirt. Im Sommer musste er nun immer auf dieser Alp geisten. Auf dem schönen Rind ritt er in die Herden hinein. Sobald ihn die Tiere sahen, stoben sie wild auseinander. Auf dieser Alpe wollte lange niemand mehr hüten. Auch auf Guschgfiel in der Bleika musste ein Küher für die gleiche Untat geisten, und man hörte ihn abwechselnd lachen und weinen. DER BODENLOSE BRUNNEN 11 Im Schellenberger Ried war ein kleiner See und in diesem eine trübe Stelle, wo das Wasser stets gelb war. Es hiess dort beim boden- losen Brunnen. An dieser Stelle soll ein Haus gestanden sein, dessen Bewohner sündhaft gelebt hatten. Einmal senkte sich der Boden und verschlang das Haus und die Leute. An dieser Stelle kam seither schwefelgelbes Wasser aus der Erde, und niemand konnte die Tiefe des bodenlosen Brunnens messen. DIE GEISTERHAND BRINGT DEN TOD 12 In einem alten Hause in Schaan lebten Eltern mit ihrem Sohne. Eines Tages sagte dieser: «Jedesmal genau um Mitternacht geht da 238
	        

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