Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1973) (73)

im Wingert jagen.» Mit zwei Weidgesellen ging er auf die Jagd. Als er zurückkehrte, war der Kranke schon gestorben. Nach dem Tode des Pfarrers geistete es im Pfarrhof und bei der Kirche. VERSÄUMTER VERSEHGANG 7 Ein Triesenberger eilte nach Triesen, den Pfarrer zu einem Sterben- den zu holen, aber dieser sagte: «Es ist jetzt zu spät, ich komme morgen früh.» Ganz betrübt kam der Mann ohne den Pfarrer zurück. Am Morgen machte sich der Priester auf den Weg. Da begegnete ihm der Mann, der krank gewesen war, im Triesnerwald und rief ihm zu: «Schon zu spät! Ich hatte den Willen, gut zu sterben, du aber bist nicht gekommen.» Der Pfarrer aber musste dort nach seinem Tode geisten. DER GEIST AUF DER FURA 8 In Triesenberg lebte auf der Fura in uralter Zeit ein Bauer. Plötzlich wurde er krank, und er fühlte, dass sein Ende nahte. Er schickte zum Pfarrer, damit er komme und ihm die Sterbesakramente gebe. Weil es Nacht war, weigerte sich der Geistliche. Da wünschte ihm der Sterbende, dass er zur Sühne nach seinem Tode geisten müsse. Seither spukt es auf der Fura. und manche haben den unglücklichen Priester schon gesehen, wie er mit dem Messbuch unter dem Arm und mit dem Versehglöcklein klingelnd, an den Hängen umherirrte. DER SEEBI-MA ALS GEIST 9 Der Seebi-Ma soll einmal den Triesner Pfarrer zu einem Versehgang auf Silum hinauf genarrt haben. Da habe ihn der Herrgott mit einem plötzlichen Tode bestraft. 237
	        

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