Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1973) (73)

Eine Woche später kamen Kenmore und Ehrenhaft erneut nach Vaduz. Zusammen mit Dr. Marxer verhandelten sie mehrere Stunden mit der Regierung.115 Es scheint, dass Regierungschef Hoop einwilligte, die Frist für das endgültige Angebot noch hinauszustrecken, denn noch am gleichen Tag wurde die auf den 21. Juli angesetzte Landtagssitzung wieder abgesagt116 und auf den 28. Juli verschoben.117 d) Leonard intrigiert weiter Die Verschiebung der Landtagssitzung machte Leonard klar, dass es ihm trotz seiner Verleumdungen nicht gelungen war, die Roditi Inter- national Corporation als Konkurrenten auszustechen. Auch Allen & Sons standen immer noch im Rennen. In den Tagen, die ihm bis zur Land- tagssitzung blieben, begann Leonard deshalb den letzten Akt seines Intrigenspiels zu inszenieren. Als erstes sprach er zusammen mit Tremoulet118 bei Allen & Sons vor. Er eröffnete seinem Konkurrenten, dass ihm das Angebot von Roditi bekannt sei119 und vertrat die Meinung, dass die Regierung in Vaduz mit diesem, von ihr verursachten Konkurrenzkampf nur den Preis für die Konzession in die Höhe treiben wolle. Er schlug deshalb vor, dass alle Bewerber ihre Offerten zurückziehen und neue, niedrigere Angebote einreichen sollten. Den gleichen Vorschlag machte er auch George Mills von der Firma Mills & Rockley, die in der Radio-Angele- genheit Partner von Roditi International war. 115 AM, Roditi, Kostennote Marxer an Roditi v. 25. 9. 37. 116 LLB, Landtagsprotokolle 1937: Am 16. 7. wird die Sitzung abgesagt. 117 LLB, Landtagsprotokolle 1937: Die Einladung zur Sitzung wird am 23. 7. verschickt. 118 Ob es sich tatsächlich um Tremoulet handelte und in welchen geschäft- lichen Verbindungen er zu Leonard stand, lässt sich nicht abklären. Charles Roditi schreibt in seinem Brief an Ehrenhaft (s. u. Anm. 120) von einer «Gruppe 1 (England)» und einer «Gruppe 2 (Frankreich», die die zusammen «die Herren A in England» besucht hätten. Nachdem Tremoulet der einzige Bewerber aus Frankreich gewesen war, ist es denk- bar, dass er nach Ablehnung seines Angebots mit Leonard zusammen- spannte. 119 LRA 158/56, Er kannte das Angebot aus dem Schreiben Hoop an Leonard v. 19. 6. 37. 144
	        

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