Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1973) (73)

Äthermeer . . . fördern und deshalb täglich in deutscher, englischer, französischer und italienischer Sprache senden». Ausserdem wollte man junge Talente fördern und «ein künstlerisch hochwertvolles» Programm «auf christlich katholischer Grundlage» produzieren. Falls das Fürsten- tum Liechtenstein eine Welle zur Errichtung eines 150- bis 200 Kilo- wattsenders erhalten würde, wollte man auch eine Aktiengesellschaft mit einem Stammkapital von 3 Milionen öS gründen und der Regierung Einfluss auf die Programmgestaltung geben. Ausserdem war die Auf- nahme Liechtensteinischer Persönlichkeiten in den Aufsichtsrat vorge- sehen. Finanzielle Grundlage für den Sender sollten «gespendete Pro- gramme»83 sein. Savern erbot sich ausserdem, bei der Lösung der Wellenfrage, «die (ihm) durch seine Mitarbeit am Luxemburger Grossender genau be- kannt» sei, mitzuhelfen und schloss sein Expose mit der Feststellung, dass die katholische Welt leider den Nutzen eines eigenen Propaganda- senders im Gegensatz zu den Bolschewisten noch nicht eingesehen hätten. Das Expose wurde dem Landtagspräsidenten und Regierungschef- Stellvertreter, Pfr. Anton Frommelt, übergeben, der Savern auch darü- ber unterrichtete, dass man mit der Schweiz bezüglich der Benutzung einer internationalen Gemeinschaftswelle in Verbindung stehe. From- melt, Marxer und Savern vereinbarten, dass Savern bis zum 10. Oktober 1936 alle notwendigen Unterlagen liefern würde. Wieder in Wien verhandelte Savern zusammen mit Ehrenhaft am 29. September mit Vertretern der Firma Siemens & Halske. Man kam überein, dass Siemens das technische Projekt für den Sender ausarbei- ten sollte. Ebenfalls wollte sich Siemens an der zu gründenden liech- tensteinischen Aktiengesellschaft mit 1 bis 1,5 Millionen öS beteiligen, während 1,5 Millionen öS von Roditi International bereitgestellt wür- den. Allerdings müsste bei der Gründung dieser AG eine Option oder eine Vorkonzession vorhanden sein.84 83 ebda.: «Ein grosses Automobilwerk sendet ein Konzert der Wiener Phil- harmoniker unter der Leitung von Prof. Weingartner und es wird zu Be- ginn des Konzertes und nach Schluss des Konzertes in den verschiedensten Sprachen angesagt: dieses schöne Konzert wurde von den Automobilwer- ken X seinen Freunden in aller Welt gesendet.» 84 AM, Roditi, Schreiben Kenmore an Marxer v. 7. 10. 36. 136
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.