Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1972) (72)

Liechtenstein.9 In der Folge ging ihr Anteil am gesamten Versicherungs- . kapital im Fürstentum stetig zurück.10 Die Auszahlung der Versiche- rungsleistungen in entwerteten Banknoten und die im Vergleich zu anderen Gesellschaften hohen Prämienbeiträge waren Ursache für die- sen steten Rückgang.11 Die 1831 gegründete «k. k. priv. Assicurazioni Generali» in Triest begann 1845 mit dem Geschäftsbetrieb im Lande.12 Ihr folgte die 1838 gegründete k. k. priv. Riunione Adriatica di Sicurta» in Triest im Jahr 1854.13 Diese beiden grossen österreichischen Gesellschaften hatten bis zum Ersten Weltkrieg am meisten Kunden in Liechtenstein.14 Lediglich die seit 1864 im Fürstentum tätige «Basler Versicherungsgesellschaft gegen Feuerschaden» verzeichnete schon bald annähernd so viele Ab- schlüsse wie die genannten österreichischen Konkurrenzunternehmen.15 Die übrigen im Lande etablierten Versicherungsgesellschften wiesen bedeutend, niedrigere Versicherungssummen auf.10 Von diesen kleine- ren Gesellschaften verdient der 1867 gegründete «Brandversicherungs- verein Triesenberg» besondere Erwähnung.17 Er war die einzige liech- tensteinische Feuerversicherung, die sich allerdings ganz auf das Wal- serdorf Triesenberg beschränkte. Wegen der dort herrschenden Streu- bauweise war die Brandgefahr nicht so gross, und ein lokaler Versiche- rungsverein konnte somit gut bestehen. — Über die Feuerversicherun- gen und deren Versicherungssummen, sowie über grössere Brandfälle und geleistete Zahlungen gibt eine Zusammenstellung im Anhang Auskunft.18 Staatliche Massnahmen Die erste Feuerlöschordnung vom 10. Oktober 1812 enthielt noch keine Brandversicherungsvorschriften, sondern lediglich Anordnungen 9 Die Brandversicherungssumme der Anstalt stieg von 31'880 fl Ende 1833 konstant auf 425'810 fl Ende 1845. (LRA NR 20/1. LRA NR 95/3). 10 1853 hatte die Anstalt noch eine Versicherungssumme von 223'500 fl im Lande. 1860 betrug die Versicherungssumme 182780 fl (LRA 1861/4/1), 1870 51'530 fl (LRA 1870/Nr. 325), 1889 99'820 fl (LRA 1889/Nr. 1405) und 1904 382'470 K (LRA 1905/Nr. 35). - Vgl. auch Anhang Nr. 72. 11 «Liechtensteiner Landeszeitung». 1. Jg. (1863), Nr. 11, S. 43. 12 «Liechtensteiner Landeszeitung». 2. Jg. (1864), Nr. 1, S. 4. 13 a. a. O. 14 Vgl. Anhang Nr. 72, S. 221 - 223. 15 a. a. O., betr. Gründung vgl. «Liechtensteiner Landeszeitung», 2. Jg. (1864), Nr. 15, S. 59. LRA 1864/Nr. 104 u. 190. 16 Vgl. Anhang Nr. 72, S. 221 - 223. 17 LRA 1903/ad Nr. 344. Mehrere Akten. — Die Triesenberger Versicherung hatte 1903 einen Reservefonds von 15'000 fl. Seit ihrer Gründung hatte sie insgesamt für vier Brandfälle 3'416 fl 85 kr an Entschädigungen ausbezahlt. 18 Anhang Nr. 72, S. 221 - 223. 323
	        

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