Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1971) (71)

wo sie Eier aus der Gallerthülle herausreissen. Ebenso verfolgen sie dann die geschlüpften Frosch-Kaulquappen, wie sie überhaupt alles zu überwältigen suchen, was kleiner ist als sie. Auf dem Lande besteht ihre Nahrung zur Hauptsache aus Regenwürmern und Nacktschnecken. Die ausgewachsenen Molche im Talraum verlassen das Gewässer im August/September, während im Bergraum sich die Larven meist nicht mehr zum fertigen Landmolch bis zum Herbst entwickeln kön- nen. Sie überwintern dann als Kiementiere unter der Eisschicht des Gewässers, im Schlamm. Verbreitung des Bergmolches in Liechtenstein: Der Bergmolch lebt nicht nur in den Berglagen, wie man nach seinem Namen vermuten könnte, sondern auch im Talraum. Hier konnte er bis heute von mir an folgenden Orten beobachtet werden: im Tümpel hinter dem Lawena- kraftwerk Triesen. Hier lebt im Frühjahr die bis heute grösste bekannte Massenansammlung im Land, und zwar über 500 Stück auf einer Fläche von nur ca. 100 Quadratmetern. Weiter konnte ich ihn nur einzeln in den Gräben des Ruggeller Riedes und im Schlossweiher beobachten. Im Ruggeller Ried wirkt er bei weitem nicht so schön ausgefärbt. Er passt sich vermutlich dem Moorwasser an. Bemerkenswert ist, dass ich ihn auch im Oktober im Wasser beobachten konnte, und zwar hatte ich ein Exemplar beim Auskeschern von Schlamm im Netz gefangen. Es ist deshalb anzunehmen, dass zumindest einzelne Exemplare hier im Schlamm überwintern. Im Alpenraum ist das Vorkommen im Sasser Seelein (1730 m) be- kannt. Ebenso kommt er ziemlich häufig in den weiteren Alpteichen der Umgebung vor, so in den Weiherböden (1705 m), in zwei Tümpeln unter der Sasser Jagdhütte (1690 m), im Weiher gegen das Sasser Fürkle (1775 m). Auch in den beiden Tümpeln im Guschgfiel (1743 m) konnte ich seine Larven finden. Hingegen war er in den Gapfahler-Weihern (1850 m) nicht zu finden. Nach Literaturangaben soll er, wie der Grasfrosch, bis gegen 3000 m Höhe vorkommen. Bei seiner heimlichen Lebensweise und dem weiten Vorkommen in Quellbächen, Gebirgsbächen, Brunnen, Tümpeln und Graben sind weitere Funde anzunehmen. Sicher dürfte der Bergmolch in Liechtenstein nicht allzu selten sein. 160
	        

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