Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1971) (71)

BERGMOLCH — Tritus alpestris Mehrheitlich in stehenden Gewässern, aber auch in stillen Teilen von Bergbächen lebt für einige Monate der bis 11 cm lange Berg- oder Alpenmolch. Das Männchen besitzt zur Paarungszeit ein beinahe tro- pisch anmutendes Hochzeitskleid. Männchen, wie auch Weibchen, ha- ben eine einfarbig orange Unterseite (daher im Unterland auch «Bu- cherli» genannt). Die Oberseite des Männchens ist schiefergrau-blau- schwarz und mehr oder weniger bläulich marmoriert. Seine Flanken sind leopardenähnlich netzartig blauweiss gesprenkelt. Ebenso besitzt das Männchen im Hochzeitskleid einen niedrigen ungezackten Kamm. Das Weibchen ist auf graublauem, grünlichen oder bräunlichen Grund dunkel marmoriert. Während das Männchen im Besitze seines Hochzeitskleides zum Buntesten unserer Natur gehört, ist seine Landtracht unscheinbar dun- kel, fast schwarz. Das Lebensgebiet des Bergmolches ist — frühestens ab Februar im Talraum, und ab Mai-Juli im Gebirge — das Wasser, und zwar vor allem dasjenige der Tümpel und der Gräben. Bis Mai im Talraum und August im Bergraum bleiben die erwachsenen Tiere hier zum Laichen. Dies ist auch die Zeit, in welcher man ihnen am ehesten begegnen kann. Nachher trifft man die nächtlich lebenden Molche kaum mehr an. Viele Tümpel sind zur Paarungszeit von ihnen ausserordentlich dicht besiedelt. Bei Austrocknung des Tümpels findet man sie zu Dut- zenden, ja zu Hunderten in den gleichen Erdlöchern. Auch im Winter- quartier sollen sich zahlreiche Molche zusammenfinden. Wenn der Molch im Februar/März in den Tallagen erwacht, beginnt unmittelbar darauf das Paarungsspiel. Das Männchen balzt etwa wie ein Birkhahn um seine Auserwählte. Es steht meist schräg vor das Weibchen und krümmt den Schwanz an der Wurzel ein, bis die Schwanzspitze fast nach vorne zeigt und beginnt dann zu wedeln. Diese Paarungsspiele sind selbst bei frisch gefangenen Tieren fast augenblicklich nach der Gefangennahme in Aquarien zu beobachten. Das Molchweibchen heftet seine Eier sorgsam an Pflanzen. Es kann so einige Dutzend Eier pro Tag und Hunderte im Frühjahr legen. Bergmolche sind sehr gefrässig. In Mangelzeiten fressen sie ihren eige- nen Laich auf. Im Wasser kann man sie häufig an Froschlaich finden, 158
	        

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