Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1970) (70)

in der nächsten Standesliste die Präsenz dann mit 13 Monaten an, höhere Angaben wagte er nicht zu machen, da sie, gemessen am Aus- bildungsstand der Truppe, unglaubhaft erschienen wären, war doch das Kontingent während des ganzen Jahres 1860 überhaupt nicht und 1861 nur während vier Wochen einberufen worden. Der so eingesparte Betrag wurde auf die neuen Gewehre verwendet.151 Jahr für Jahr wie- derholte daher der Bund die gleichen Rügen,152 ohne dass Liechten- stein sie beherzigte. Auf persönliche Weisung des Fürsten wurde auch 1862 das Kontingent nur für die allernotwendigste Dauer einberufen.153 Nach den Bundesanordnungen sollte neben der Erhöhung der Prä- senzzeit auf 24 Monate eine zweite Garnitur Gewehre angeschafft, ein zweiter Offizier eingestellt und an Übungen mit Truppen eines andern Staates teilgenommen werden.154 In einer der ersten Vorlagen schlug Bataillon in Sigmaringen eingetreten, am 1. Mai 1849 zum Leutnant befördert, wurde er am 15. Juni 1859 zum Oberleutnant und Komman- danten des Kontingents — als erster und einziger Liechtensteiner in die- ser Stellung — befördert; 1866 wurde er zum Hauptmann ernannt. Siehe die ausführliche Darstellung bei Ospelt, Feldzug 1866, JBL 1924, S. 63-68. Dazu Briefe Peter Rheinbergers von 1848 bis 1872, AFRh H 3; ebda, die ausführlichere Biographie in der Fortsetzung der 'Notizen' David Rhein- bergers durch Rudolf Rheinberger. 151 Kdt. Rheinberger an von Hausen, 16. Dez. 1861, LRA 1861/XXI/18, Nr. 1889 pol.; von Hausen über das Kontingent, 2. Juni 1861, LRA 1861/XXI/8, Nr. 821 pol.; Rheinberger über das Kontingent, 14. Sept. 1861, HK 1862/ 9434 (o. Nr.). Rheinberger schlug eine Erhöhung der Dienstzeit vor, ebda. 152 Vortrag des Bundesausschusses in Militärangelegenheiten, 24. Juli 1861, HK 1862/9434, ad 8682; Vortrag desselben Ausschusses, 21. Nov. 1861, LRA 1861/XXI/13; Bericht der Militärkommission, 30. Okt. 1862, Prot. BV. 1862, Sep. Prot. § 54, S. 540', 540"; ebenso am 2. Juli 1863, Prot.BV. 1863, Sep. Prot. § 27, S. 334m f. 153 Bericht des Landesverwesers, 16. Juni 1862, HK 1862/7295. 154 Rheinberger an von Hausen, 12. Dez. 1862, LRA 1862/191. Die Teilnahme an grösseren Übungen bezeichnete Rheinberger als «frommen Wunsch», ebda. Im Jahre 1859 war Adolf Tichy als zweiter Offizier eingestellt wor- den, HK PExh. 1859/6616, /8011; anfangs 1861 hatte er aber den Dienst wieder quittiert, HK PExh. 1861/658. — Faktisch unterblieb im weiteren die Ergänzung der Offiziere, formell aber wurde von 1862 an einfach der pensionierte Falkenhaüsen wieder aufgeführt, der im Notfall einbe- rufen werden konnte; von Hausen an Fürst, 18. Okt. 1861, LRA 1861/ XXI/13, Nr. 1610 pol.; ebda, fürstl. Zustimmung vom 13./23. Nov. 1861. 363
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.