Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1907) (7)

— 7i - — bereuen Uebertragnng. In der betreffenden Urkunde sind nur Eglolf und Marquard zu Wasserburg als Bittsteller geuaunt. Es ist auffallend, daß für den Bruder des Tölzer nicht dieser den Jahrestag stiftete, svuderu die Geschwisterkinder Eglolf und Mar- qnard. Es erklärt sich das daraus, daß. der Besitz des Mar- quard I. und dessen Sohnes Johann eben auch Wasserburg war, welches erst nach Marquards I. Tod in den ausschließlichen Besitz der Nachkommen des Ulrich überging. Marquard II. war mit seinem gleichnamigen Oheim am 7. Febr. 1309 als Zeuge im Kloster Weissenau anwesend. Im Jahre 1311 machte er eine bedeutende Veräußerung. Er verkaufte nämlich nm 650 Mark Silber Lindaner Gewichts an den Grafen Hugo v. Montfort-Bregenz Bnrg, Schloß nnd Herrschaft Staufen (Oberstaufen im obersten Jllertal, mit den Gemeinden Staufen, Aach und Thalkirchdorf). Diese Herrschaft hatte er als Eigentum besessen. Sie war seiner Familie vom König Rudolf I. gegeben worden. Zu dieser Herrschaft gehörten Leute, Güter und das Patrouatsrecht (Kirchensatz genannt) in den drei Pfarreien, sowie auch Lehen, die zur Burg Staufen gehörten und welche die Brüder Ulrich nnd Marquard zu ver- leihen pflegten (Reg. 117). Auffallend ist es, daß Marquard II. schon im Jahre 1311 diese Veräußerung machen konnte, da sein Vater Ulrich noch lebte. Aus der Beifügung, daß schon dieser mit seinem Bruder Mar- quard I. diese Lehen zn vergeben pflegten, geht klar hervor, daß diese schon im Besitze der Herrschaft Staufen waren, sie vom König Rudvls als Eigentum erhalten hatten. Auch Marquard II. besaß sie bis 1311 als Eigentum. Offenbar hatte also vor 1311 eine Güterteilung stattgesunden, bei der Marquard II. die Herr- schast Stausen zufiel. Nach dem Tode des Kaisers Heinrich VII. (24. Aug. 1313) begann der Krieg zwischen dem König Ludwig dem Bayern uud dem Herzog Friedrich dem Schönen v. Oesterreich nm die Kö- nigskrone. Marquards I. älterer Sohn Eglols I. nahm an diesem Kriege lebhasteu Auteil und zwar natürlich auf der Seite Oester- reichs. , In dem Bündnis, welches Herzog Friedrich am 18. No- vember 1313 mit dem Könige Heinrich v. Böhmen schloß, war
	        

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