Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1907) (7)

— 56 — Rorschach vermählt war. Diesen beiden Schwestern vermachte zn Chur am Weihnachtsabend 1316 ihre Tante Margaretha v. Realt alle Güter, die sie zu Tagstein )̂ besaß und von ihrem Vater, dem Ritter Konrad v. Realt, nnd ihrem Bruder Albert geerbt hatte (Reg. 823). Heinrich hatte im Jahre 1319 auch das Schenkeuamt des Klosters Pfäfers iune (Reg. 4). Sein Oheim, v.' Wolfurt war damals Abt dieses Klosters. Doch veräußerte er uud die ganze Familie nach und nach die Besitzungen, die ihnen in dieser Gegend noch geblieben waren. Am 6. Dezember 1319 nrknndet er, daß er mit Einwilligung seiner Geschwister Ulrich und Sigena ihrem Schwestermanne Bnrkart v. Weiler )̂ für 37 Mark Silber das Gut, „die Wart" genannt, das er von seiner Mutter hat, einen Weinberg zu Sattelberg, einen Hof zu Satteins und zwei Leibeigene verkauft habe. Das Gleiche nrknndet am gleichen Tage auch seine Mutter Guta, daß sie durch die Haud ihres Vogtes (ihres Bruders?) Bnrkart v. Wolfnrt diesen Verlaus an ihren Tochtermciun vollzöge» habe (Reg. 136 u. 137). Ulrich, der Geistliche, war am 25. Februar 1294 iu Kon- stanz, als der Bischof Heinrich dem Kloster Salem einen Hof übergab (Reg. 73). Durch die Aebtissin Guta v. Triefen^) wurde er Psarrer bei St. Stephan in Lindau, was er bis zu seinem Tode blieb. Er verfaßte das Zinsbuch des Stifts, half zu Schaff- Hausen vor dem St. Magdalena-Altar den Handel des Stiftes mit der Stadt Lindan wegen der Seelsorge im Armenspital bei- legen (Reg. 199). Es wurde ihm ein Hilfspriester beigegeben, der im Spital täglich in der Morgenfrühe die Mesfe zu lesen und sonst daselbst die Seelsorge zu versehen hatte. - Für dessen Ver- pflegung erhielt der Pfarrer von St. Stephan jährlich 5 Pfund Pfennig und die Stolgebühren.-Später stiftete er mit der Aebtisfin Guta eine selbständige Kaplanei (Reg. 540). Er starb im Jahre 1336 und hatte seinen Vetter Nikolaus v. Wolfurt zum Nachfolger. Die Burg Tcigsteiu stand ebenfalls im Tomleschg; ihre Trümmer sind von verwitterten Felsen kaum mehr zu unterscheiden. Die Burg Realt, Rastia alta, mit ihren vier Türmen in ihren Ruinen noch ehrwürdig, gehört zu den ältesten Rätiens. -) Weiler im bahr. Allgäu, hart an der Genze von Vorarlberg. Burg, und die schöne Herrschaft waren Lehen von St. Gallen. ») Jahrbuch II, S. 137—139.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.