Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1907) (7)

— 44 — Da Herzog Albrecht in den Jahren 1292-1297 sich fort- gesetzt in seinen Ländern in Oesterreich aufhielt, scheinen Ulrich und Marquard damals wieder öfter auf dem Eschnerberg gewohnt zn haben, denn im Juui des folgenden Jahres (1296) war er in Chur Zeuge, als der Ritter Otto Straicher au das Kloster St. Luzi uud die Domkirche zu Chur Vergabungen machte (Reg. 78) und auch Ulrich war bei ähnlichem Anlasse im folgenden Frühjahr iu Chur (Reg. 80). Als aber im Sommer des Jahres 1297 Herzog Albrecht zum Kriege gegen den König rüstete und durch deu Grafen Albrecht v. Hvheuberg in Schwaben Bnndesgcnossen und Hilfs- truppen werben ließ, konnten die v. Schelleuberg nicht mehr ruhig sitzen. Als der Herzog um Ostern 1298 mit seinem Heere an den Bodensee kam, schlössen ohne Zweifel auch sie sich ihm mit ihrer Mannschaft an. Vom Grafen Hugo v- Werdenberg wissen wir gewiß, daß er den Kriegszug mitmachte. Die v. Montfort dagegen mit dem unglücklichen Abte Wilhelm von St. Gallen hielten zum König, der in der Schlacht bei Göllheim am 2. Juli 1298 fiel. Der Sieger Herzog Albrecht wurde uun zum deutschen Könige gewählt und gekrönt. Aber sein Vorgehen gegen den rechtmäßigen König und das Verhalten der Kurfürsten, die den- selben schon bei Lebzeiten für abgesetzt erklärt hatten, verletzte das Rechtsgefühl des hochsinnigen Papstes Bonifatius VIII. Dieser lehnte es vorerst ab, deu neuen König anzuerkennen. Der neue König sah sich daher genötigt, an den hl. Vater mehrmals Ge- sandtschaften mit Rechtfertignngsschreiben zu seudeu. In einem dieser Schreiben teilt er demselben mit, er habe fünfmal eine Gesandtschaft an den König Adolf gesandt, sich mit ihm zu ver- gleichen. Bei der zweiten Gesandtschaft seien gewesen die Edlen Marquard Herr v. Schellenberg, Konrad v. Lanbenberg nnd Joh. v. Sumerow; bei der vierten seien gewesen der Abt von Krenzlingen, die Edleu Eberhard Herr v. Walsee und Ulrich Herr v- Schellenberg. Marquard scheint sich nnn läugere Zeit am Hofe des Königs aufgehalten zu habeu. Er war zu Anfang des Jahres 1299 Zeuge zu Nürnberg, als Graf Ludwig v. Oettiugen drei Mitschiedsrichter zur Bestimmung der jährlichen Einkünfte des
	        

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