Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1907) (7)

muß demgegenüber auf die Tatsache hingewiesen werden, daß alle Herren v. Schellenberg, ohne Ausnahme, eines und dasselbe Wappen gehabt haben. Der Swigger vom Jahre 1305 (Reg. 104), dem man den Alt-Schellenberg zuteilen will, 
bediente sich genau desselben Wappens in seinem Siegel, wie die Brüder Ulrich uud Marquart, die Laudvögte, die mau vou Neu-Schelleuberg ab- stammen lassen will. Es war also eine und dieselbe Familie von Schellenberg. Nirgends finden, wir auch nur eine Spur von einem, der vor 1300 auf der Neu-Schellenberg gesessen und sich von dort genannt hätte. Ebeusowenig sindeu wir aus jeuer Zeit eiue Er- wähnung von Alt-Schellenberg. Weil ebeu nur eine Burg stand, gab es keine Unterscheidung. Die Burg Neu-Schellenberg erscheint urkundlich erst im 14. Jahrhundert, zn einer Zeit also, da die Herren v. Schellenberg längst aus dieser Gegeud fort- gezogen waren, und die darauf saßen, waren die Meyer v. Alt- stätten ^). Sie verwalteten die Herrschaft Schellenberg für die Grafen v. Werdenberg zu Bludenz, die wohl auch erst die neue und größere Burg auf der Bludenz zugekehrten Höhe des Eschuerberges erbauten. Alt-Schellenberg schaute hinab gegen Neuburg. Daß die Unterscheidung von Alt- und Nen-Schellenberg vor dieser Zeit unstatthaft ist, geht auch aus der Tatsache hervor, daß es eiu Marquard, eiu Sohn des Ulrich — den man den Neu- Schellenbergern zuteilen wollte — war, welcher im Jahre 1317 die ganze Herrschaft Schelleuberg verkaufte, obwohl da- mals noch Nachkomme!? der sogenannten älteren Linie vorhanden waren. Wie kam nnn aber diese Familie aus Bayern in unsere Gegend? Beim Mangel an urkundlichen Anhaltspunkten und dem Dnnkel, das über den Schicksalen unseres Gebietes in jener Zeit liegt, sind wir in dieser Frage auf Kombinationen angewiesen, die allerdings nur größere oder geringere Wahrscheinlichkeit bean- spruchen können. Wir fiuden zur Zeit der Hoheustaufen iu Oberrätien dem Rhein entlang und bis zu den Alpenpässen hinauf eine große Zahl schwäbischer Edlen uud mitten im romanischen Gebiete einen i) Neg. 179,
	        

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