Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1969) (69)

Notgrabung in Schaan-Sax Bei Arbeiten an der Hauptstrasse in Schaan-Sax in der zweiten No- vemberhälfte 1969 (Übersichtsplan, Fürstentum Liechtenstein 1:10000, Blatt Schaan, Koordination 157029, 60; 25061, 90) erkannte man in der angeschnittenen Ostböschung unter der Grasnarbe und unter ca. 120 cm Rüfematerial eine wagrecht liegende Auffüllung von Strassenschotter; ca. 55 cm tiefer bemerkte man eine zweite Lage, die man als ehemaliges Strassenniveau deuten darf; weitere 20 cm tiefer eine weitere unter- scheidbare Schicht, die aber nicht eindeutig als Strassenführung inter- pretiert werden kann. Schliesslich erschienen in 250 cm Tiefe Rollie- rungssteine, die einen Fahrweg bildeten. Ferner fiel bei der Auskoffe- rung der östlichen Strassenseite mitten in der neuen Strasse eine in nord-südlicher Richtung verlaufende Mauer auf, deren Krone nur 20 cm unter dem Asphalt lag (Mauermitte obige Koordinaten). Eine, des einbrechenden Winters wegen noch nicht abgeschlossene Grabung ergab folgendes: Die in der Strassenmitte unter dem Asphalt verlaufende Nord-Süd- mauer konnte mit keinem anderen Mauerzug in Beziehung gebracht werden. Sie stand in ihrer Länge von 540 cm und ca 45 cm Dicke und 120 cm Höhe isoliert und ohne sichtbare Anschlüsse unter dem Trassee. Besonders am Südende der Mauer konnte man Ecksteine vermuten, die jedoch kein nach Westen verlaufendes Mauerwerk einbanden. Das Nordende schien ausgebrochen. Die Steine sind von mittlerer Grösse und nicht in klarer Schichtung vermauert. Bisweilen wurden auch kleineres Steinmaterial und Tuffbrocken verwendet. Das Gros der Steine bestand aus zusammengelesenen Stücken. Die östliche Mauer- flucht deckte offensichtlich ein Rüfegang ein. Südlich der Mauer lagen in einer Tiefe von 140 cm unter dem Strassenniveau Rollierungssteine (ca. 20 x 20 cm) die mooriges Schwemmgut überlagerte. Darüber eine Löss- und Lehmschicht. Wahrscheinlich gehören die Rollierungssteine zum gleichen Befund am östlichen Strassenrand. Das Ostprofil der neuen Strasse wurde in einer Flächengrabung von 600 x 400 cm untersucht, wobei die Fläche parallel zur beschrie- benen Mauer am östlichen Strassenrand lag. Nach Entfernung der 285
	        

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