Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1969) (69)

im Zusammenhange mit lat. lucus, ein mit lichten Stellen unterbro- chener Wald, das ganze also soviel wie Amselwald». Im Zusammen- hang mit dem Ortsnamen Amerlügen erwähnt Zösmair auch «Bimerlo», der in einer Pfäferser-Urkunde um das Jahr 998 vorkommt und einen Hof in Frastanz bezeichnet. Eugen Nipp kommt in seiner Dissertation über «Die romanischen Orts- und Flurnamen des Fürstentums Liechtenstein», Wien 1911, u. a. auf den Balzner-Flurnamen Lawal (sprich Lowal) zu sprechen. Folgende urkundliche Formen werden von Eugen Nipp für diesen Namen ange- führt: Nipp schreibt dann weiter: «Die urkundlichen Formen gestatten nicht, ein deutsches loch, lo = Wald anzunehmen» und stellt dann diesen Flurnamen zu *fluale. «Die heutige Aussprache», so fährt Eugen Nipp wörtlich weiter, «mit a und d, ferner mit L anstatt Fl kann An- lehnung an deutsches Wald sein und andererseits durch falsche Tren- nung sich ergeben haben». Hier kann man nun verschiedener Meinung sein. Ich würde hier eher ein deutsches lo = Wald annehmen. Die Gegend war für einen Weidewald wie geschaffen. (Leicht ansteigendes, trockenes Rüfegebiet). Als das Wort lo nicht mehr verstanden wurde, wurde dem lo noch das Wort wald angehängt; so kam es zum heutigen Pleonasmus Lowald. Ähnlich erging es einem Wäldchen bei Wahlern, das in einer Urkunde vom Jahre 1591 mit «lochholtz» bezeichnet wurde. Lo war zu dieser Zeit nur mehr ein sinnleerer Name, sonst hätte man nicht zwei sinn- gleiche Wörter zusammengeschlossen. Ich bin überzeugt, dass die Wort- form «Flual» durch die Verschmelzung mit dem Vorwort auf entstan- den ist. (aufLawal). Ähnliche urkundliche Formen in unserem Lande: Frunkels = auf Runkels; Fritzlina = auf Ritzlina. Diese Annahme wird m. E. noch erhärtet durch die urkundliche Form «auf Lawal» aus dem Jahre 1507. Die Wandlung des o zu a ist in unserer Mundart leicht möglich. Übrigens muss die Schreibweise mitunter gar nicht mit der 
1507: 
1474: 17. Jahrh. 1616: 
1711: 
in Flual (Wolfinger Urkunden Original) in Fluol (Wolfinger Urkunden Original) auff Labels; auf Lafal (Schädler Urk.) auf Labels; auf Lawal (Schädler Urk.)' uff Lawal (JBL VI) 250
	        

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