Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1969) (69)

Ferdinand Wolfinger, der bis dahin den Titel «k. k. Briefsammler und Postbeförderer» getragen hatte, zum «k. k. Postmeister» befördert.75 1845 wurde auch in Vaduz eine Brief Sammlung eingerichtet, wobei das Hofpostamt in Wien wieder ausdrücklich darauf hinwies, dass die Rechte des Fürsten auf das Postwesen hiedurch nicht geschmälert werden sollten.76 Die aussenpolitischen Beziehungen Liechtensteins während dieser Periode wurden bestimmt durch die Mitgliedschaft beim Deutschen Bund, die Anlehnung an Österreich, die geographische Lage und Klein- heit des Landes und durch die Person des Fürsten, dem das grosse An- sehen, welches das Haus Liechtenstein auf internationaler Ebene ge- noss, eine grosse Hilfe in den zwischenstaatlichen Beziehungen seines Landes war.77 Liechtenstein betrieb keine eigene Aussenpolitik grossen Stiles. Selbst mit den beiden angrenzenden Staaten Österreich und Schweiz wurden keine bedeutenden Verträge abgeschlossen. Wie die Beitritte zu ver- schiedenen internationalen Abkommen, wurden auch die militärischen Verträge Liechtensteins nicht aus eigenstaatlichen Überlegungen ein- gegangen, sondern weil die vom Deutschen Bund aufgestellten For- derungen erfüllt werden mussten. Der Grundgedanke in der Aussenpolitik Liechtensteins war, die anfangs des Jahrhunderts erreichte Souveränität zu festigen. Eine en- gere wirtschaftliche Bindung an Österreich wurde wohl gesucht, konnte aber vorerst nicht erreicht werden. Die Aussenpolitik Liechtensteins, auf die das Volk nicht die geringste Wirkung ausübte, war eine Funk- tion seiner Mitgliedschaft beim Deutschen Bund. 75 Voss, 12. 76 1. c, 13. 77 Malin, 147 f. 233
	        

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