Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1969) (69)

stische Schilderung der katastrophalen Zustände der Schule in Mauren gibt der dortige Pfarrer Möhrle an den Schuloberinspektor:17-«Nach- dem unser Schulhaus und die ganze Einrichtung desselben zum nütz- lichen Schulhalten gänzlich unbrauchbar geworden ist; nachdem es ferner eine absolute Unmöglichkeit ist, in diesem Zustande der Schul- einrichtung, auch nur einen sehr geringen Fortgang im Unterrichte bei den Kindern zu erzielen; und nachdem endlich der Gemeinde selbst aus der Vernachlässigung unsers Schulwesens der allergrösste Schaden für Zeit und Ewigkeit erwachsen muss, so haben wir, die Gefertigten, die Nothwendigkeit eingesehen, unsere Stimme zu erheben, und Sie, Hochwürdiger Schul-Oberinspektor, anzuflehen, unsere Bitte, um die Errichtung eines neuen Schulhauses oder um Anweisung eines andern und bequemeren Schullokals mit den nöthigen und tauglichen Schul- requisiten, dringendst und kräftigst zu unterstützen». Als Gründe für diese Bitten werden angegeben: «1. Es ist und war nie ein so schlechtes Schulhaus im ganzen Fürsten- thum, wie das Unsrige in Mauren; 2. Im Winter ist es in dem Schulzimmer wegen den schlechten, un- durchsichtigen Fenstern, und den vor denselben aufgethürmten Steinen so dunkel, dass man oft weder schreiben noch lesen kann; 3. Es ist ferners oft trotz alles Einheizens wegen den durchlöcherten Fenstern, die wegen Fäulnis nicht mehr gemacht werden können, so kalt, dass man genöthigt wird, die Schule ganz oder doch vor der abgelaufenen Zeit zu verlassen; 4. Der dünne Bretter- und Fussboden ist so schwankend, dass bei jedem Hin- und Hergehen eines Kindes oder des Lehrers alle Bänke in der Schule wanken und die Kinder im Schreiben ver- hindert werden müssen; 5. Der Ofen, die Stubentüre und die .Hausthüren sind so schlecht, dass man noch nie etwas ähnliches gesehen hat; 6. Der Abtritt, vor den Fenstern verursacht öfters einen solchen Ge- stank, dass man es fast nicht aushalten kann; 17 LRA NR 83/66, 14. März 1847; Bericht von Pfarrer Martin Möhrle und dem provisorischen Lehrer Joseph Öhry an den Schuloberinspektor. 154
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.